Mit Licht gegen Parodontitis

Durch eine Bestrahlung mit Licht lassen sich Bakterien abtöten, die
Parodontitis verursachen. Das zeigen erste Laborversuche von Jenaer
Forschern. Die Energie des Lichts löst in einer lichtempfindlichen
Substanz Reaktionen aus, die schließlich die Bakterien abtöten. Die
Forscher hoffen, mit dem Verfahren eine Alternative zur Behandlung mit
Antibiotika entwickeln zu können. Im Fachmagazin «Journal of
Periodontology» (Bd. 75, S. 1343) berichten die Wissenschaftler über
ihre Ergebnisse.

Die Forscher um Bernd Sigusch von der Friedrich-Schiller-Universität in
Jena hatten die so genannte Photodynamische Therapie auf drei
verschiedene Bakterienstämme angewandt, die Parodontitis verursachen.
Dazu behandelten sie die Mikroben zunächst mit einer lichtempfindlichen
Substanz und bestrahlten sie dann mit Laserlicht, was die für die
Erreger tödliche Reaktion auslöste. Krankheitserreger der Parodontitis,
die völlig ohne Sauerstoff leben, lassen sich mit dem Verfahren
vollständig unterdrücken. Bei Bakterien, die je nach Angebot mit oder
ohne Sauerstoff auskommen, war die Behandlung nicht ganz so erfolgreich.

Auch wenn die Studie noch in einer frühen Phase ist, könnte das
Verfahren doch eine Alternative zu konventionellen Therapien bei der
Behandlung von Erkrankungen des Zahnfleischs werden, kommentiert
Michael Rethmann, Präsident der Amerikanischen Akademie für
Parodontologie, die Ergebnisse. Das sei besonders deshalb interessant,
da immer mehr Erreger gegen Antibiotika resistent werden.

Quelle: Uni Jena

Letzte Aktualisierung am Montag, 29. November 1999