Welche Behandlungen können zu Komplikationen im Mundraum führen?
Bei Behandlungen, die zu Problemen im Mundraum führen können, kann es sich um Bestrahlungstherapien, chirurgische Therapien, Medikamententherapie und Behandlung in Form von Diäten handeln. Den Einfluss von Medikamenten auf die Mundgesundheit haben wir im vorherigen Abschnitt behandelt. Die Auswirkungen von Diäten auf den Körper und Mund stufen wir als eher positiv für den Organismus ein, wenn es nicht zu Mangelerscheinungen kommt. Chirurgische Therapien können notwendig oder im Rahmen einer „freiwilligen“ ästhetischen Behandlung stattfinden.
Zu den notwendigen Behandlungen, die negative Auswirkungen auf den Mundraum haben können, zählen wir:
- die Strahlentherapie bei Krebsleiden und
- Zahnbehandlungen, zum Beispiel zahnerhaltende Maßnahmen
Mögliche Komplikationen oder Nebenwirkungen können den Patienten auch nach einer Behandlungen ereilen, die nicht notwendig gewesen wären. Dazu zählen wir:
- Beauty-Eingriffe (Botoxbehandlung, ästhetische Korrekturen…)
- Überkronung gesunder Zähne für ein „Hollywood-Lächeln“
- Eingriffe im Rahmen von Body Modification zum Beispiel Piercings
- Zahn-Bleaching, dass nicht fachmännisch durchgeführt wurde
- Zahnbehandlung durch Zahnkorrekturschienen, ohne fachmännische Planung, Betreuung und Durchführung
Komplikationen im Mund durch unglückliche Verläufe notwendiger Therapien
Behandlungen, die zum Wohl des Patienten gedacht sind, können unerwünschte Nebenwirkungen auslösen oder missglücken. Bei der Strahlentherapie kann durch die Bestrahlung von Hals und Kopf die Mundhöhle in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine nötige Zahnbehandlung kann nicht so ausgehen, wie erwartet und über das primäre Leiden hinaus für weitere Probleme oder Unmut sorgen.
Treten unmittelbar nach der Behandlung Komplikationen auf, ist die Ursache schnell geklärt. Wenn erst Monate oder Jahre später Probleme auftreten, wird der Zusammenhang oft nicht mehr hergestellt.
- Mehr über späte Komplikationen von Zahnbehandlungen
- Neuer Zahnersatz oder Zahnfüllung, passt nicht perfekt
Probleme nach chirurgischen Eingriffen am Kiefer und Zahnimplantatbehandlung
Im Rahmen on oralchirurgischen Eingriffen und Implantatbehandlungen kann es zu unvorhergesehenen Verläufen vor, während und nach der Implantation kommen.
Als Komplikationen bei Implantatbehandlungen und anderen chirurgischen Eingriffen am Kiefer gelten:
Schmerzen, Wundheilungsstörungen, Entzündungen, Nachblutungen, Verletzungen von Zähnen, Nervverletzungen, Verletzungen der Kieferhöhle, Entzündungen und Spätfolgen, Risiken von Implantaten und Probleme mit Implantaten, wie zum Beispiel der Implantatentzündung (Periimplantitis) finden Sie alle Informationen in den entsprechenden Kapiteln.
Strahlentherapie kann Mundschleimhaut schädigen
Eine Krebstherapie hängt von der Art des Tumors ab, der Therapieverlauf ist individuell. Generell ist die Therapie für den gesamten Körper belastend und hat eine geschwächte Immunabwehr zur Folge. Infekte werden folglich schlechter abgewehrt, Entzündungen entstehen leichter, sind ausgeprägter und langwieriger. Der Gewebestoffwechsel wird stark negativ beeinflusst, weswegen Wundheilungsprozesse deutlich schlechter funktionieren. Zahnfleischentzündungen, Parodontitis, offene Wunden im Mund und Mundschleimhautentzündungen zählen zu den Risiken. Werden Hals oder Kopf bestrahlt, hat das zusätzlich negative Auswirkungen auf den Mund:
Mundtrockenheit nach Bestrahlung
Eine häufige Beeinträchtigung entsteht durch eine Beschädigung der Speicheldrüsen im Rahmen der Bestrahlung. Ein reduzierter Speichelfluss und Mundtrockenheit sind das Resultat. Werden die Speicheldrüsen irreversibel beschädigt, haben Betroffene mit dauerhafter Mundtrockenheit und daraus hervorgehenden (bedeutenden) Problemen zu kämpfen.