Lexikon

Diskimplantat

Eine Außenseiterrolle bei den Implantaten nehmen die Diskimplantate oder die BOI (basal osseointegrierte Implantate) ein. Aufgrund ihrer Formen werden Scheibenimplantate, anders als alle anderen (schraubenförmigen) Zahnimplantat-Typen, von der Seite her in den Kieferknochen eingebracht. Die Vorteile dieser Implantattypen bestehen nach Hersteller- und Anwenderangaben in der Möglichkeit der Sofortbelastung aufgrund der breitbasigen Implantat-Abstützung. Diese soll auch den Implantathalt selbst bei geringer Knochenhöhe ermöglichen.

Da es über diese Implantattypen keine evidenz-basierten Erkenntnisse und wirklich neutralen Studien gibt, ist von unserer Seite eine valide Stellungnahme nicht möglich. Die wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland empfehlen diese Implantatformen nicht. In Veröffentlichungen wird angeführt, dass BOI® bzw. Diskimplantate nach Entzündungen besonders große Defekte hinterlassen. In einem diesbezüglich geführten Gerichtsverfahren wurden Diskimplantate dagegen der Status eines gleichwertiges Heilverfahren bescheinigt.

Das einteilige Implantat lassen allrdings keine flexible Aufbaugestaltung zu und sind somit nicht für alle Indikationen einsetzbar. Es finden sich in Deutschland nur wenige Anwender, so dass im Implantatmarkt Deutschland diese Implantatformen zahlenmäßig praktisch bedeutungslos sind.

Nach Internetrecherche gibt es zurzeit keinen Hersteller/Vertrieb/Anbieter für Diskimplantate.