Lexikon
Teeth in an hour
Teeth in an hour ist ein werbewirkasames Konzept, bei dem die Implantation und das Aufsetzen des fertigen Zahnersatzes in einer Sitzung erfolgt.
Bei dieser Behandlung werden mehre Techniken für die Versorgung des zahnlosen Kiefers zusammengeführt:
- 3D-Planung der Implantatpositionen
- Laborplanung und Zahnersatzfertigung nach den 3D-geplanten Implantatpositionen
- Einsatz einer 3D-Bohrschablone für die exakte Positionierung der Implantate im Kiefer, wie geplant
- Sofortversorgung und Sofortbelastung
Exakte 3D-Planung Voraussetzung
Die gesamte Behandlung erfordert eine exakte 3-dimensionale Vermessung des Kiefers mit einem DVT. Bei entsprechenden Voraussetzungen (ausreichendes Knochenangebot in Breite und Höhe, kein Knochenaufbau notwendig, keine Entzündungsherde im Knochen) kann dann die Planung für das präzise Setzen der Implantate mittels 3D-Bohrschablone erfolgen.
Planung und Fertigung vorab durch das Zahnlabor
Durch die Simulation sowohl der Implantatpositionen in einem 3D-Programm als auch der damit relativ präzise zu bestimmenden Implantataufbauten, kann auch das passende Zahnersatzgerüst nach CAD/CAM gefertigt werden.
Minimale Ungenauigkeiten können durch spezielle Aufbauten ausgeglichen werden. Das ermöglich dann das Implantateinsetzen und das Aufsetzen des vorgefertigten Zahnersatzes in der gleichen Sitzung.
Die Sofortbelastung und das Einbringen von Implantaten ohne Aufschneiden des Zahnfleischs (Stanzverfahren) sind bereits seit langem etablierte Techniken in der Implantologie mit Vorteilen aber auch gewissen Risiken (siehe Sofortbelastung,).
Technisch beeindruckend mit kleinen Tücken
So technisch beeindruckend dieses Verfahren auch ist, gibt es nicht nur Vorteile. Falls Implantate nicht einheilen, ist eine Neuanfertigung des Zahnersatzes unumgänglich. Die Möglichkeiten der ästhetischen Voraussage des Endergebnisses sind nicht optimal, da der Zahnfleischverlauf nach Implantatsetzung und Einheilphase sich nicht sicher vorhersagen lässt. Präzise Anproben vorab sind auch nicht immer möglich, da für dieses Konzept oftmals die Restbezahnung bis zur Implantation belassen werden. Nur so macht ja die Idee Teeth in an hour, alles in einer Sitzung Sinn.
Fazit: Ein technisch beeindruckendes Verfahren, dass aber aufgrund der Voraussetzungen, Risiken und Unwägbarkeiten:
- ausreichendes Knochenangebot in Breite und Höhe (kein Knochenaufbau notwendig)
- keine Entzündungsherde im Knochen oder andere Risiken
- ästhetisch nicht exakt planbar
- theor. Implantatverlustquote erhöht
- und nicht zuletzt der gesteigerten Kosten in der beworbenen Form,
nur für einen kleinen Anteil der Implantatpatienten in Frage kommen wird.