Lexikon

Piezochirurgie

Die Piezochirurgie stellt ein junges Verfahren für die chirurgische Bearbeitung von Knochen dar. Ein spezielles Handstück mit austauschbaren Einsätzen wird durch Ultraschall in hochfrequente Schwingungen versetzt, was das Schneiden bzw. Abtragen von Knochen ermöglicht. Anders als die herkömmliche rotierende (z.B. Bohrer) oder oszillierende (z.B. Säge) Instrumente, besteht der grosse Vorteil der Piezochirurgie darin, dass nur die Knochensubstanz aufgrund ihrer Härte selektiv abgetragen wird. Weiches Gewebe (z.B. Nerven, Bindegewebe, Schleimhäute oder Blutgefässe) wird, selbst bei einem versehentlichen Kontakt, nicht verletzt. Durch den präzisen Abtrag gilt die Piezochirurgie als atraumatischer (weniger verletzend), was Vorteile für die Wundheilung bringt.
Ideal scheint die Piezochirurgie für die Präparation des Knochenfensters beim externen Sinuslift (Schutz vor Verletzung der Schneiderschen Membran) oder für die Knochenblockentnahme für einen Knochenaufbau zu sein.