Verfasst am 06. 03. 2012, 09:14
Sehr geehrter Hr. Dr. Borrmann! Sie sind hier nicht ganz auf dem neuesten Stand. Den aktuellen Studien konnte ich entnehmen, dass ein Wiener Kiefer- und Gesichtschirurg hier schon große Fortschritte erzielt hat, und anatomische Implantate mit einer über 90%igen Erfolgsrate verwendet. Das kann ich mit Sicherheit sagen, weil die Studien öffentlich zugänglich sind, und ich selbst so ein Implantat habe. Auch Hr. DDr. Zahedi ist bereits in Kenntnis dieser neuesten Studien und gibt Ihnen jederzeit sicher gerne Auskunft. Zu dem von Ihnen angesprochenen Problem von vor 15 Jahren kann ich aufgrund der aktuellen sagen, dass der Grund für den damaligen Misserfolg in der vergrößerung der gesamten Implantatoberfläche als Retention zu einem gleichmäßigen Druck auf die gesamte Knochenoberfläche und das wiederum zu einer gleichmäßigen Resorption geführt hat. Auch Frakturen der fazialen Alveolarknochenwand mit folgender Resorption wurden beobachtet. Die großflächige und gleichzeitige Knochenreaktion auf den Druck des Implantates führte daher trotz exakter Passform und hervorragender Primärstabilität zum frühen Implantatverlust.
Zum großen Unterschied dazu stellt das individualisierte Zirkonoxid-Sofortimplantat einen gänzlich neuen Lösungsansatz für die Probleme aus früherer Zeit dar, die sie beschrieben haben. Hier wird bei der Gestaltung der Implantatoberfläche auf die unterschiedlichen Knochenstrukturen einer Alveole Rücksicht genommen. Und zwar wird in jenen Knochenbereichen der Alveole, die ausschließlich bzw. überwiegend aus kompakten Knochen bestehen, das Implantat entsprechend geringfügig reduziert, und im spongiösem Knochen werden Makroretentionen angebracht, um die Primärstabilität des Implantates zu garantieren. Die dadurch entstehenden Mikrofrakturen bleiben im spongiösem Knochengerüst streng lokal begrenzt, sodass sich der minimale Schaden am Knochen rasch regenerieren kann. Ich hoffe, Ihnen mit diesen Ausführen weitergeholfen zu haben, Ihren Wissensstand der Gegenwart anzupassen. Hrn. Dr. Zahedi wurde bereits von der Existenz dieser aktuellen Studien in Kenntnis gesetzt und wird darüber sicher gerne Auskunft geben.