Mein Sohn hat vor ein paar Tagen einen Frontzahn bei einem Unfall verloren. Ich höre u. lese überall, dass eine Implantation bei nicht abgeschlossenem Kieferwachstum nicht möglich ist. Meine Frage ist....warum? Was passiert den dann? Eine Brücke oder ähnliches ist doch viel unflexibler als ein Einzelzahnimplantat. Und...sollte sich eine Lücke bilden, könnte doch eine neue Krone gemacht werden.

Sehr geehrte Angie,
eine Implantation bei Kindern oder Jugendlichen sollte deshalb nur bei fast abgeschlossenem Wachstum erfolgen, da eine Implantat im Knochen nicht mitwächst. Ebenfals wächst das Weichgewebe, also das Zahnfleisch, nicht mit! Es ist deshalb nicht damit getan, eine Krone in Länge oder Breite zu verändern. Eine Möglichkeit, den erwarteten Wachstumsabschluß festzustellen, liegt in der sogenannten Handwurzelanalyse, bei der mittels eines Röntgenbildes der Hand der Verknöcherungssgrad der Fingergelenke festgestellt wird. So kann auch das Ende des Körperwachstums sicher bestimmt werden. Abschließend: Es gibt Erfahrungen von Implantation bei Mädchen im Alter ab ca. 14 Lebensjahr; bei Jungen ab etwa 15. LJ.
Es ist empfehlenswert, nach Ausheilung nach dem bedauerlichen Zahnverlust mit einem Kiefer-Orthopäden sowie einem implantologisch tätigen Fach-Zahnarzt die Lückenversorgung abzustimmen. Ihnen und vor allem Ihrem Sohn wünsche ich gute Gesundheit und guten Erfolg. Manfred Kaps.