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Dauerhaft Schmerzen nach Freilegung

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    Thema
  • #310209 Antworten
    Katja
    Gast

    Hallo zusammen,
    ich hoffe, mir kann hier jemand einen wertvollen Tipp geben.

    Zu meiner Vorgeschichte:
    Ich habe vor ca. 2,5 Jahren im Oberkiefer (Backenzähne hinten) 2 Implantate bekommen.
    Beim Sinuslift ist dabei Knochenmaterial in die Kieferhöhle geraten und hat sich entzündet. Diese wurde dann vom Arzt geöffnet und gespült.
    Das eine Implantat hat von Anfang an gestört und mir Schmerzen bereitet. Dieses wurde daraufhin wieder entfernt.
    Vor einem halben Jahr wurde an etwas versetzter Stelle ein neues Implantat gesetzt.
    Es war auch alles okay… bis zur Freilegung.
    Seitdem habe ich wieder Schmerzen und seltsamer Weise auch ein Brennen in der Nase bzw. den Wangen.
    Was kann das sein? Ich habe schon große Angst, das Implantat wieder zu verlieren.

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  • #310210 Antworten
    docwolff
    Gast

    Guten Tag,
    die Freilegung wird bezüglich einer potentiellen Schmerzentwicklung häufig unterschätzt. Manchmal ist es gar nicht so leicht, die richtige Stelle durch einen Schnitt exakt zu treffen und man muss das Zahnfleisch dann durch den Einsatz des größeren Zahnfleischformers verdrängen. Sowohl Schnittwunde als auch das Komprimieren kann Schmerzen verursachen. Wurde ein Festigkeitstest und ein Röntgenbild gemacht?
    mfg
    Wolff

    #310211 Antworten
    Katja
    Gast

    Vielen Dank für Ihre Antwort. Ein kleines Röntgenbild wurde gemacht und ein Klopftest. War beides okay. Die Schmerzen sind aber nach wie vor vorhanden.

    #310212 Antworten
    Katja
    Gast

    War beim Chirurgen. Auf dem 3D Röntgenbild war nichts Auffälliges zu erkennen. Ich habe dann Antibiotika verschrieben bekommen, nach 3 Tagen ist der Schmerz nunmehr fast komplett weg.
    Was kann das gewesen sein? Ich habe Angst, dass der Schmerz zurückkommt.
    Die Endversorgung steht ja nun an….

    #310213 Antworten
    Katja
    Gast

    Der Schmerz ist zurück…. Was kann das nur sein, was im 3D Röntgen nicht sichtbar ist?

    #310214 Antworten
    Gast
    Gast

    Hallo Katja,
    bin ja selber nur Patientin…aber falls mit künstlichem Knochenmaterial gearbeitet wurde…vielleicht danach mal recherchieren?
    Viele Grüße

    #310215 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Es könnte sein, dass das Implantat niet rundherum von Knochen bedeckt ist. Das kann man auf einem 3D-Bild nicht unbedingt sehen – genau mein Fall, siehe:
    https://www.implantate.com/forum/diskussionsforum-zahnimplantate-und-zahnersatz/falsch-sitzendes-implantat-nicht-durch-aufnahmen-darstellbar-41924/view.html?tx_typo3forum_pi1%5baction%5d=show

    Leider wurden nach einem Forums-Update die Bilder erneut verschoben (Beitrag vom 08.12.2013), so dass der Text dazu nicht mehr passt. Ich werde demnächst mal über den Admin versuchen, das wieder hinzubekommen.

    Wurde eine Sondierung gemacht?

    Ob ein Implantat von der Frontseite bzw. Rückseite mit Knochen bedeckt ist, lässt sich häufig nur durch Hochklappen der Mundschleimhaut feststellen. Fehlt der Knochen an einer Stelle, würde sich beim Eindrehen des Abutments das Implantat im Knochen mitdrehen, d. h. der Knochenverbund mit der Implantatoberfläche reißt ab. Dies würde zu schlagartigen schrecklichen Schmerzen führen. „Spinner“ (engl.) nennt sich dieses „Phänomen“. Sollte dennoch später darauf eine Suprakonstruktion gesetzt werden, kann das Implantat nie belastet werden (kauen, abbeißen).

    Das ist zwar ein richtiger Eingriff, aber bei dauerhaften Schmerzen, für die keine Ursache gefunden wird, eine Option um eine Diagnose zu bekommen… und u. U. das Risiko einer kostspieligen sinnlosen Endversorgung zu umgehen.

    #310216 Antworten
    Katja
    Gast

    Es wurde Knochenersatzmaterial verwendet. Eine Sondierung wurde noch nicht gemacht.
    Mein Kieferchirurg stuft mich schon als Psychopathen ein, weil er ja nichts sieht.
    Ich habe schon Bauchschmerzen wenn ich dort wieder hin muss…. aber mit den ständigen Schmerzen kann ich doch auch nicht leben…ich bin völlig fertig.

    #310217 Antworten
    Agnes
    Teilnehmer

    Ein Patient hat Rechte. Nur mit der richtigen Einstellung und Vorgehensweise kannst du Schlimmeres verhindern.

    1. Ich wiederhole: fehlender Knochen VOR und/oder HINTER dem Implantat kann man NICHT „sehen“. Überlege doch mal wie „Nichts“ auf dem Rö-Bild (oder auf einem Foto) dargestellt wird? Es ist dein gutes Recht, dir die Rö-Bilder aushändigen zu lassen. Anschließend kannst du sie hier zur Beurteilung reinstellen.

    2. Ein Arzt, der die Psychokeule rausholt, versucht den Patienten einzuschüchtern. Zeige Rückgrat und sage ihm, dass es keinen Sinn macht, ein schmerzendes Implantat mit einer Suprakonstruktion/Krone zu versorgen. Schon wenn er den Abdruck macht, fallen Kosten an, die er von dir einfordern wird.

    3. Wenn das Antibiotikum kurzzeitig oder während der Dauer der Einnahme für Schmerzfreiheit gesorgt hat, dann sollte eine Entzündung in der Überlegung mit einbezogen werden. Eine Entzündung, zeitnah mit der Freilegung, ist auf dem Rö-Bild nicht zu sehen – wird nicht dargestellt.

    4. Knochenersatzmaterial: besteht aus Kalziumverbindungen von Rinderknochen. Das Ersatzmaterial muss sich während der Einheilphase in humanen Knochen umwandeln. Das gelingt nur bei absoluter Keimfreiheit des OP-Gebiets. Da es dort bereits zu einer Entzündung gekommen ist bei der ersten Implantation, könnte es sein, dass noch Restkeime vorhanden waren. Dann hat sich das Ersatzmaterial nicht in humanen Knochen umgewandelt – sprich: da ist jetzt kein Knochen oder Knochen schlechter Qualität und instabil. Dies sollte als Ursache mit einbezogen werden (vermutlich meinte „Hasenzahn“ deswegen, dass du mal recherchieren solltest).

    5. Zweite Meinung einholen – aber nicht in der Nachbarschaft. Die Ärzte kennen sich alle unter einander. Je nach Schweregrad der Schmerzen an eine Klinik überweisen lassen.

    #310218 Antworten
    Max
    Teilnehmer

    Hallo Katja,

    ich kann Agnes nur zustimmen!

    Lesen Sie mal hier im Forum nach unter:

    https://www.implantate.com/forum/diskussionsforum-zahnimplantate-und-zahnersatz/schwerste-schaeden-durch-fehlbehandlung-mit-knochenersatzmaterial-mit-einer-wurzelspitzenresektion-fing-alles-an-43202/view.html?tx_typo3forum_pi1%5Baction%5D=show

    Ich habe durch Walburga viel über Knochenersatzmaterialschäden gelernt. Es könnte sein, dass Ihnen so etwas auch droht. Sobald Bakterien und Knochenersatzmaterial zusammentreffen, kann es langwierig und sogar gefährlich werden. Die Keime sollten unbedingt bestimmt werden. Und: das KEM muss evtl. entfernt werden, sonst können Antibiosen nicht helfen: siehe Dr. Zahedi:

    https://www.implantate.com/forum/diskussionsforum-zahnimplantate-und-zahnersatz/diagnose-fistelndes-sequester-nach-zahnextraktionen-41936/view.html?tx_typo3forum_pi1%5Baction%5D=show

    Eine weiterführende Diagnostik wäre sicher sinnvoll. Ich würde sagen eine Knochenszintigrafie, sobald es möglich ist. Gehen Sie in eine Klinik und weisen Sie auf eine mögliche Verseuchung des Knochenersatzmaterials mit Bakterien hin.

    Alles Gute
    Max

    #310221 Antworten
    Katja
    Gast

    Vielen Dank für Eure/ Ihre Antworten. Ich war wieder bein Chirurgen. Er hat das Zahnfleisch hochgeklappt um zu schauen, ob alles in Ordnung ist. Dabei hat er noch überschüssiges Knochenersatzmaterial entfernt und am Knochen rumgeschleift. Entzündungen kann er keine entdecken. Jetzt heißt es wieder mal abwarten und die Nerven liegen blank.

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Letzte Aktualisierung am Dienstag, 06. Juli 2021