Wissenschaftliche Kurzinfos (Abstracts) für die Behandlung mit Zahnimplantaten:

Sofortimplantation gegenüber einer verzögerten Implantation nach Einzelzahnextraktion im Frontzahnbereich: Eine randomisiert kontrollierte Studie


Tonetti MS, Cortellini P, Graziani F, Cairo F, Lang NP, Abundo R, Conforti GP, Marquardt S, Rasperini G, Silvestri M, Wallkamm B, Wetzel A.
Immediate versus delayed implant placement after anterior single tooth extraction: the timing randomized controlled clinical trial.
J Clin Periodontol. 2017 Feb;44(2):215-224.

Die vorliegende Studie wurde durchgeführt, um die Notwendigkeit zur Hartgewebsaugmentation, das Auftreten chirurgischer Komplikationen sowie die parodontalen, röntgenologischen, ästhetischen und patientenspezifischen Ergebnisse nach Sofortimplantation oder verzögerter Implantation (zwölf Wochen nach Extraktion) im ästhetisch sichtbaren Bereich zu untersuchen.

Dazu wurden 124 Patienten nach dem Zufallsprinzip entweder der Gruppe mit Sofortimplantation (Gruppe 1) oder der Gruppe mit verzögerter Implantation zugeteilt. In Gruppe 1 mussten signifikant häufiger Augmentationsmaßnahmen durchgeführt werden, als in Gruppe 2 (72,0 % vs. 43,9 %). Chirurgische Komplikationen traten mit 26,1 % ebenfalls signifikant häufiger in Gruppe 1 im Vergleich zu Gruppe 2 (5,3 %) auf.

Nach zwölf Monaten Beobachtungszeit waren bei Implantaten der Gruppe 1 signifikant höhere Sondierungstiefen als in Gruppe 2 gemessen worden (4,1 mm vs. 3,3 mm). In Gruppe 1 konnte nach einer dreijährigen Beobachtungsdauer ebenfalls ein höherer krestaler Knochenverlust beobachtet werden. In ästhetischer Hinsicht zeigten die Implantate der Gruppe 1 signifikant schlechtere PES-Ergebnisse als Implantate der Gruppe 2 (42,0 % inadäquate Ästhetik in Gruppe 1 vs. 19,0 % in Gruppe 2).

Schlussfolgerung: Eine Sofortimplantation sollte im ästhetisch sichtbaren Bereich nicht empfohlen werden.

Letzte Aktualisierung am Freitag, 03. Februar 2017