Wissenschaftliche Kurzinfos aus der Implantologie: Guided Surgery

Klinische Ergebnisse nach vertikaler Distraktionsosteogenese vor Implantatinsertion: Ein systematischer Review und eine Metaanalyse


Zhao K, Wang F, Huang W, Wu Y.

Int J Oral Maxillofac Implants. 2018 May/Jun;33(3):549-564.

Das Ziel dieser Studie war es, die klinischen Ergebnisse nach vertikaler Distraktionsosteogenese im Hinblick auf 1) die kumulative Implantatüberlebensrate, 2) den vertikalen knöchernen Höhenzugewinn, 3) die Knochenresorption vor und nach Implantatinsertion sowie 4) Komplikationen zu untersuchen.

Zu diesem Zweck wurde eine elektronische Suche in den Datenbanken Pubmed, Embase und Cochrane Library durchgeführt und mit einer manuellen Recherche ergänzt. Zwölf Artikel wurden in die Analyse aufgenommen. Die geschätzte kumulative Implantatüberlebensrate lag nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 3,52 Jahren bei 98,0 %. Der knöcherne Höhenzugewinn betrug 7,92 mm und die knöcherne Resorptionsrate lag bei 0,97 mm. Die Komplikationsrate war hoch und die häufigste größere Komplikation war eine Fraktur des basalen Kieferknochens mit einer Rate von 2,27 %. Die häufigste kleinere Komplikation war eine Verschiebung der Knochensegmente im Bereich des Distraktionsspaltes mit einer Rate von 16,71 %.

Schlussfolgerung: Vertikale Kieferdefekte konnten mit der Distraktionsosteogenese erfolgreich behandelt werden. Die Implantate wiesen eine hohe kumulative Überlebensrate auf. Die hohe Komplikationsrate mahnt jedoch zur Vorsicht. Aufgrund der beobachteten Heterogenität der Studien sollten die Ergebnisse dieser Metaanalyse mit Vorsicht interpretiert werden.

Letzte Aktualisierung am Mittwoch, 08. Juni 2022