Wissenschaftliche Kurzinfos aus der Implantologie: Gerinnungshemmer, Antikoagulanzien

Blutungsrisiken nach oralchirurgischen Eingriffen bei Patienten unter Antikoagulanzien-Therapie


Broekema FI, van Minnen B, Jansma J, Bos RR.
Risk of bleeding after dentoalveolar surgery in patients taking anticoagulants.
Br J Oral Maxillofac Surg. 2014 Mar;52(3):e15-9.

Um die Häufigkeit von Nachblutungen im Zusammenhang mit oralchirurgischen Eingriffen zu ermitteln, wurden 206 Patienten in die prospektive klinische Studie eingeschlossen.
Die Hälfte der Probanden nahm keine Antikoagulanzien ein. Von den restlichen 103 Probanden nahmen 71 Thrombozytenaggregationshemmer und 32 Vitamin K-Antagonisten. Die chirurgischen Eingriffe umfassten Zahnextraktionen (mit und ohne Schleimhaut-Inzisionen), Wurzelspitzenresektionen und Implantatinsertionen. Patienten unter Vitamin K-Behandlung erhielten postoperative Mundspülungen mit Tranexamsäure, bei allen anderen Probanden wurden Standardmaßnahmen zur Nachbehandlung durchgeführt.

Bei keinem der Patienten traten schwerwiegende Nachblutungen auf. Geringfügige Nachblutungen wurden bei sieben Patienten (7,0 %) beobachtet, die unter Antikoagulanzien-Therapie standen. Davon nahmen drei Probanden Vitamin K-Antagonisten ein (9,0 %) und vier
wurden mit Thrombozytenaggregationshemmern behandelt (6,0 %). Aus der Gruppe Patienten ohne Antikoagulanzien-Therapie wurden zwei Nachblutungsfälle (2,0 %) beobachtet. Die Unterschiede zwischen den Gruppen waren nicht signifikant.

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 13. August 2019