Anhand einer Literaturrecherche in den Datenbanken Pubmed/Medline, Embase, Lilacs, Scopus, Web of Science und Central, Google scholar, Proquest Dissertations and Thesis und Open Grey Databases plus einer Handsuche in relevanten Journalen sollte die nach wie vor umstrittene Frage geklärt werden, ob sich implantatgestützter Zahnersatz im Vergleich zu konventionellem Zahnersatz positiv auf den Ernährungszustand der betroffenen Patienten auswirkt.
14 Publikationen mit 660 Probanden und 817 Prothesen wurden in die Analyse einbezogen. Patienten mit implantatgetragenen Deckprothesen (IOD) wiesen eine bessere Kaufunktion im Vergleich zu konventionellen Totalprothesen (CD) auf. In Bezug auf die Bioverfügbarkeit mehrerer Nährstoffe konnten zwischen IOD und CD keine Unterschiede beobachtet werden, au er bei der Verfügbarkeit von Folsäure im Serum, die bei IODPatienten nach sechs und zwölf Monaten niedriger lag. Der verbesserte Prothesenhalt auf den Implantaten wirkte sich nicht auf das Körpergewicht aus, verringerte aber das Risiko einer Mangelernährung.
Implantatgetragene Teilprothesen führten ebenfalls zu einer Verbesserung der Kauleistung im Vergleich zu konventionellen Teilprothesen und erhöhten die kurzfristige tägliche Aufnahme von Kohlenhydraten, Eiweiß, Kalzium, Ballaststoffen und Eisen, während der Cholesterinverbrauch sank. Es wurden jedoch keine langfristigen Veränderungen der Bioverfügbarkeit der meisten Nährstoffe beobachtet, mit Ausnahme eines leichten Anstiegs von Ferritin und Cholinesterase und einer geringfügigen Verringerung von Folsäure und Vitamin A.

Schlussfolgerung: Die derzeitigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass festsitzende implantatgetragene Versorgungen im Vergleich zu konventionellem herausnehmbarem Zahnersatz zwar zu einer deutlichen Verbesserung der Kauleistung führen, sich jedoch nicht auf den Ernährungszustand der Patienten auswirken.