Dieser im Rahmen der Konsensuskonferenz verfasste Übersichtsartikel beleuchtet die Erkenntnisse, Daten und Schlussfolgerungen aus der vorliegenden Literatur (vorwiegend begutachtete Zeitschriften) zu verkürzten Einheilzeiten und Behandlungsabläufen bei klinischen Befunden mit Einzelzahnlücken. Frühbelastung bzw. Frühversorgung bedeutet, dass ein Implantat nach mindestens 48 Stunden, aber vor Ablauf der üblichen Einheilphase, mit einer okklusalen bzw. infraokklusalen Prothetik versorgt wird. Sofortbelastung bzw. Sofortversorgung bedeutet, dass die Prothetik innerhalb von 48 Stunden nach der Implantation eingegliedert wird.
Diskussion und Schlussfolgerung: In den meisten Publikationen zu sofortbelasteten Implantaten werden ähnlich hohe Überlebensraten geltend gemacht wie bei konventioneller oder frühzeitiger Belastung. Statistisch gesehen sind diese Schlussfolgerungen aber mit wenigen Ausnahmen potenziell irreführend. Die meisten dieser Arbeiten stammen nämlich von hochkompetenten und überaus erfahrenen Zahnärzten, fanden unter streng kontrollierten klinischen Bedingungen statt, und die geringe Anzahl der ausgewerteten Implantate und Patienten besitzt keine statistische Aussagekraft.