Die Ziele des systematischen Review waren die 1) die ästhetischen Ergebnisse bei Sofortimplantation und 2) der Einfluss augmentativer Maßnahmen auf den ästhetischen Outcome. Nach einer Literaturrecherche wurden von insgesamt 1.686 Fundstellen 50 Studien in die Analyse einbezogen. Die vorliegende Datenlage lässt den vorsichtigen Schluss zu, dass nach Sofortimplantation ein guter ästhetischer Outcome – welcher i.d.R. mittels dem Pink Esthetic Score bestimmt wird – bei Versorgung mit Einzelimplantaten erzielt werden kann. Dabei ist bei einer Sofortimplantation des Typ 1 eine größere Variabilität der ästhetischen Ergebnisse und ein größeres Aufkommen von Rezessionen > 1,0 mm im Vergleich zu einer Frühimplantation der Typen 2 und 3 zu erwarten.
In zwei retrospektiven Untersuchungen zu Sofortimplantation und gleichzeitiger Augmentation war in 36,0%, bzw. 57,0% der Fälle keine faziale Knochenwand mittels Digitaler Volumentomografie (DVT) detektierbar. In diesen Fällen traten im Vergleich zu den Fällen mit detektierbarer vestibulärer Knochenwand vermehrt Rezessionen der vestibulären Gingiva auf. Im Gegensatz dazu war in zwei Studien mit Frühbelastung (Typ 2 und 3) und zusätzlicher Augmentation mittels gesteuerter Knochenregeneration (Konturaugmentation) in über 90,0% der Fälle eine vestibuläre Knochenwand mittels DVT zu erkennen.