Haben implantierte Implantate bei Patienten mit Osteoporose ein höheres Risiko für Misserfolgsraten und marginalen Knochenverlust im Vergleich zu gesunden Patienten Eine systematische Übersichtsarbeit mit Metaanalyse

Lemos, C.A.A.; de Oliveira, A.S.; Fae, D.S.: Do dental implants placed in patients with osteoporosis have higher risks of failure and marginal bone loss compared to those in healthy patients? A systematic review with meta-analysis
https://link.springer.com/article/10.1007/s00784-023-05005-2

Zielsetzung:
Diese systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse hatte das Ziel, die Überlebensrate von Zahnimplantaten und den marginalen Knochenverlust zwischen Patienten mit und ohne Osteoporose zu vergleichen.​

Material und Methoden:
Diese systematische Übersichtsarbeit wurde bei PROSPERO registriert (CRD42022356377). Es wurde eine systematische Suche in fünf Datenbanken durchgeführt: MEDLINE/PubMed, Web of Science, Scopus, Embase und ProQuest, für Veröffentlichungen bis Juli 2022. Zusätzliche Recherchen wurden über ClinicalTrials.gov und die Referenzlisten der eingeschlossenen Studien durchgeführt. Die Einschlusskriterien umfassten Beobachtungsstudien mit einem direkten Vergleich zwischen Patienten mit und ohne Osteoporose, mindestens 1 Jahr Nachbeobachtung und mindestens 10 eingesetzten Implantaten pro Gruppe, wobei die Datenauswertung auf Implantatniveau erfolgte, ohne Einschränkung hinsichtlich Zeitraum oder Publikationssprache. Die Metaanalyse wurde mit dem Programm RevMan 5.4 durchgeführt. Die Bewertung des Verzerrungsrisikos der eingeschlossenen Studien erfolgte mittels Newcastle–Ottawa-Skala (NOS).​

Ergebnisse:
Zwölf Studien erfüllten die Einschlusskriterien, insgesamt wurden 1132 Patienten mit einem durchschnittlichen Altersbereich von 54 bis 76,6 Jahren eingeschlossen. Die Mehrheit der Patienten waren Frauen (73,6%). Insgesamt wurden 3505 Implantate bewertet – 983 bei Patienten mit Osteoporose und 2522 bei Patienten ohne Osteoporose. Die Metaanalyse zeigte keinen Unterschied in den Überlebensraten der Implantate zwischen Patienten mit und ohne Osteoporose (OR 1,78; 95%-Konfidenzintervall [KI] 0,86–3,70; P = 0,12). Es wurde jedoch ein signifikanter Knochenverlust um Implantate bei Patienten mit Osteoporose festgestellt (SMD 0,71 mm; 95%-KI 0,06–0,87 mm). Die NOS-Werte deuteten auf ein geringes Verzerrungsrisiko der eingeschlossenen Studien hin. Die Evidenzsicherheit wurde jedoch für die Überlebensrate der Implantate als sehr niedrig und für den Knochenverlust als niedrig eingestuft.​

Fazit:
Unter Berücksichtigung der Einschränkungen dieser Übersichtsarbeit legen die Daten nahe, dass Zahnimplantate eine geeignete Behandlungsoption zur Rehabilitation von Patienten mit Osteoporose sind. Dennoch ist eine klinische Betreuung durch Fachkräfte notwendig, um die periimplantäre Knochenstabilität zu gewährleisten, da diese Patienten anfällig für einen erhöhten Knochenverlust sein können.​

Letzte Aktualisierung am Sonntag, 09. November 2025