Im Rahmen der Veranstaltung wurden Fragen rund um Periimplantopathien erörtert. Dabei wurde festgehalten, dass die häufigsten Läsionen (nämlich periimplantäre Mukositis und Periimplantitis) von Bakterien verursacht werden. Während sich die Läsionen der periimplantären Mukositis auf das Weichgewebe beschränken, befällt die Periimplantitis auch den stützenden Knochen. 80 % aller Patienten mit Implantaten (50 % aller Implantationsstellen) entwickeln eine periimplantäre Mukositis und 28–56 % (12–40 % aller Implantationsstellen) eine Periimplantitis. Verschiedene Risikoindikatoren wurden identifiziert:
(1) schlechte Mundhygiene,
(2) Parodontitis in der Anamnese,
(3) Diabetes und
(4) Nikotinkonsum.
Es wurde der Schluss gezogen, dass die Behandlung von Periimplantopathien antiinfektiöse Maßnahmen umfassen muss. Bei periimplantärer Mukositis schienen nichtoperative mechanische Behandlungen die Entzündungen (Blutungen auf Sondieren) zu reduzieren, aber auch antimikrobielle Mundspülungen zeigten als Zusatzmaßnahme eine positive Wirkung. Es herrschte Einigkeit, dass nichtoperative Behandlungen der Periimplantitis keine berechenbaren Resultate ermöglichen.
Das wichtigste Ziel von chirurgischen Periimplantitis-Behandlungen besteht darin, Zugang zur Implantatoberfläche zu schaffen. Auf diese Weise kann nach mechanischer Säuberung und Dekontamination die entzündliche Läsion zum Abklingen gebracht werden. Es zeigten sich eingeschränkte Hinweise, dass solche Behandlungen mit zusätzlicher Anwendung von systemischen Antibiotika eine gewisse Zahl von periimplantären Läsionen heilen könnten. Keine Anhaltspunkte ergaben sich für einen zusätzlichen positiven Einfluss so genannter »regenerativer« Verfahren auf die Behandlungsresultate.