Peri‑implantitis Update Risikofaktoren Diagnose und Behandlung

Trotz der hohen Erfolgsraten von Zahnimplantaten stellt Peri‑implantitis die häufigste Komplikation in der Implantologie dar. Diese Übersichtsarbeit diskutiert verschiedene mit Peri‑implantitis assoziierte Faktoren und die verfügbaren Behandlungsoptionen sowie deren Vor‑ und Nachteile. Relevante Artikel auf Englisch wurden von August 2010 bis April 2020 in MEDLINE/PubMed, Scopus und ScienceDirect gesichtet. Identifizierte Risikofaktoren und Indikatoren sind Plaque, Rauchen, Anamnese von Parodontitis, Oberflächenrauheit, restlicher Zement, Emergenzwinkel >30°, Strahlentherapie, Breite des keratinisierten Gingivagewebes, Funktionsdauer des Implantats, Geschlecht und Diabetes. Behandlungsstrategien lassen sich in nicht‑chirurgische (mechanisch, antiseptisch, antibiotisch), Oberflächen­dekontamination (chemisch, Laser) und chirurgische Verfahren (Air‑Powder‑Abrasiv, resektiv, regenerativ) unterteilen. Mechanische Débridement allein kann die ursächlichen Bakterien nicht immer eliminieren und sollte mit antimikrobiellen oder chirurgischen Maßnahmen kombiniert werden. Chemische Oberflächendekontamination kann adjunctiv eingesetzt werden, ein eindeutiger klinischer Nutzen ist jedoch nicht belegt. Laserbehandlung kann kurzfristig die Taschentiefe reduzieren, während Air‑Powder‑Abrasive effektiv kontaminierte Implantatoberflächen reinigen kann. Chirurgische Entfernung der Tasche, Knochenkonturierung und Plaquekontrolle sind ebenfalls effektiv. Regenerative Ansätze zur Behandlung peri‑implantärer Defekte gelten derzeit als unvorhersehbar.

Dinesh Rokaya, Viritpon Srimaneepong, Wichaya Wisitrasameewon, Manoj Humagain, Pasutha Thunyakitpisal Peri‑implantitis update: risk indicators, diagnosis, and treatment European Journal of Dentistry, (2020) , https://doi.org/10.1055/S-0040-1715779

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 04. Dezember 2025