Der Artikel liefert einen aktuellen narrativen Überblick zu Ätiologie, Diagnostik, Therapie und Langzeitmanagement periimplantärer Erkrankungen und dient als wissenschaftliche Basis für eine koreanische Konsenskonferenz. Er fasst die Evidenz in vier Bereichen zusammen: Definition, Prävalenz und Klassifikation; Risikofaktoren und Ätiologie; diagnostische Kriterien; sowie therapeutische Protokolle inkl. Nachsorge.
Periimplantäre Mukositis und Periimplantitis werden als häufige Komplikationen beschrieben, mit Prävalenzen von etwa 43% (Mukositis) und 22% (Periimplantitis) der Implantate, abhängig von Definition und Studiendesign. Wichtige Risikofaktoren sind unzureichende Plaquekontrolle, bestehende Parodontitis, Rauchen und systemische Erkrankungen wie Diabetes; zusätzlich beeinflussen Prothesendesign und periimplantäre Weichgewebesituation den Verlauf.
Diagnostisch werden Blutung bzw. Suppuration bei Sondierung, erhöhte Sondierungstiefen und röntgenologisch nachweisbarer progressiver Knochenabbau als zentrale Kriterien hervorgehoben. Therapeutisch empfehlen die Autoren ein stufenweises Vorgehen: nicht‑chirurgische Therapie bei Mukositis, eine Kombination aus mechanischer und chemischer Dekontamination mit ggf. chirurgischem Zugang bei Periimplantitis sowie Explantation bei nicht beherrschbaren oder weit fortgeschrittenen Defekten.
Der Review betont, dass ein erfolgreiches Langzeitmanagement periimplantärer Erkrankungen risikoorientierte Planung, individualisierte Therapieentscheidungen, stringente unterstützende Parodontal-/Implantattherapie und konsequente Patientenschulung voraussetzt. Regelmäßige Recalls mit systematischer Befunderhebung werden als Schlüssel zur Rezidivprophylaxe und zur Sicherung der Langzeitprognose von Implantaten dargestellt.
YJ Kim, YW Song, SY Park, JK Cha (Jahr nicht verfügbar) Current understanding of the etiology, diagnosis, treatment, and management of peri‑implant diseases: a narrative review , , https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11729241/
