Aktuelle Konzepte zur Behandlung periimplantärer Erkrankungen

Peri‑implantäre Erkrankungen sind durch bakteriell‑Plaque‑induzierte Entzündungen des umliegenden Gewebes definiert und werden als Mukositis oder Peri‑implantitis klassifiziert; letztere zeigt progressive Verluste des implantattragenden Knochens. Therapeutische Endpunkte sind Entzündungsauflösung und Stillstand der Krankheitsprogression. Dieses Positionspapier der European Association for Osseointegration fasst die aktuelle Evidenz und klinische Empfehlungen zusammen. Mechanische Biofilmentfernung kombiniert mit Verstärkung der häuslichen Mundhygiene gilt als Standardbehandlung der Mukositis; die Re‑Evaluation 2–3 Monate nach Therapie wird empfohlen und bei fehlendem Erfolg eine Wiederholung in Erwägung gezogen. Die Behandlung der Peri‑implantitis sollte stufenweise erfolgen: zunächst nicht‑chirurgisch, bei unzureichendem Erfolg chirurgisch, wobei nicht‑rekonstruktive, rekonstruktive und kombinierte Verfahren zur Verfügung stehen. Implantoplasty kann bei suprakrestalen Defekten indiziert sein; rekonstruktive Therapie bei intraossären Defekten ≥3 mm. Systemische Antibiotika zur chirurgischen Therapie scheinen die klinischen Ergebnisse nicht zu verbessern. Regelmäßige supportive peri‑implantäre Therapie ist integraler Bestandteil des Managements. Bei fortgeschrittenem Knochenverlust und fehlender strategischer Bedeutung des Implantats kann sofortiger Implantatentfernung in Betracht gezogen werden.

Ausra Ramanauskaite, Frank Schwarz: Current concepts for the treatment of peri‑implant disease. International Journal of Prosthodontics, (2023) , https://doi.org/10.11607/ijp.8750

Letzte Aktualisierung am Sonntag, 21. Dezember 2025