Gegenstand dieser systematischen Übersichtsarbeit war die Untersuchung zu Überlebensraten wurzelförmiger Dentalimplantate nach Augmentation der Kieferhöhle, die mittels einer Literaturrecherche von wissenschaftlichen Artikeln, erschienen in den Jahren zwischen 1986 bis 200 ermittelt werden sollte. Ein zweites Untersuchungsziel war, inwieweit das Aufbaumaterial, die Oberflächencharakteristik der Implantate und das Implantationsprotokoll (einzeitige kontra zweizeitige Vorgehensweise) einen Einfluss auf die Überlebensrate der Implantate hatten. Die Literaturrecherche erfolgte sowohl in den wichtigsten elektronischen Datenbanken als auch mittels Handsuche in den relevantesten Journalen. Alle einschlägigen Artikel wurden nach speziellen Einschlusskriterien gesichtet und für die anschließende Auswertung ausgewählt. Von insgesamt 252 relevanten Artikeln erfüllten 39 dieser Artikel die Einschlusskriterien für eine qualitative Datenauswertung. Nur 3 von ihnen waren randomisiert kontrollierte Studien.
Die Überlebensrate der Implantate aus den 39 Studien betrug 91,49 %. Die Datenbasis umfasste 2046 Patienten mit insgesamt 6913 Implantaten mit einer Belastungszeit von 12−75 Monaten. Die Überlebensraten der Implantate betrugen 87,7 %, wenn das Transplantat aus 100% autologem Knochen bestand, während die Überlebensrate bei der Kombination aus aus autologem Knochen und verschiedenen Knochenersatzmaterialien 94,88% betrug. Bei Augmentaten, die ausschließlich aus Knochenersatzmaterial bestanden, konnte eine Überlebensrate von 95,98 % ermittelt werden. Die Überlebensrate von Implantaten mit glatter Oberfläche betrug 85,63%,während jene für Implantate mit rauer Oberfläche bei 95,98% lag. Einzeitig und zweizeitig inserierte Implantate zeigten mit 92,17 bzw. 92,93% ähnliche Überlebensraten.
Raue Implantate schnitten in Kieferhöhlenaugmentaten besser ab als glatte Implantate. Knochenersatzmaterialien waren (bei alleiniger Anwendung oder in Kombination mit autologem Knochenmaterial) ebenso wirksam wie autologes Knochenmaterial. Zur weiteren Sicherung dieser Befunde sind Studien in Split-Mouth-Anordnung mit einer Variablen erforderlich.