Augmentationen im Bereich des Sinusbodens mit Hilfe von Knochenaufbaumaterialien haben sich mittlerweile zum häufigsten chirurgischen Eingriff zur Alveolarkammerhöhung vor einer Insertion von Dentalimplantaten im Oberkiefer-Seitenzahnbereich entwickelt. Die Ergebnisse der chirurgischen Eingriffe können durch spezielle Operationstechniken, den Zeitpunkt der Implantation (simultan oder verzögert), die Verwendung von Membranen zur Abdeckung des externen Kieferhöhlenzugangs, die Auswahl des Aufbaumaterials und die Oberflächeneigenschaften sowie die Länge und Breite der Implantate beeinflusst werden. Hauptgegenstand dieser systematischen Übersicht war es, die Wirksamkeit der Sinusbodenelevationzu ermitteln und diese mit den Ergebnissen nach Anwendung verschiedener chirurgischer Verfahren, Augmentationsmaterialien und Implantaten zu vergleichen. Wie wirkt sich eine Sinusbodenelevation im Vergleich zur Implantatinsertion im nicht augmentierten Oberkiefer-Seitenzahnbereich auf die Überlebensrate der Implantate aus?

1. Es wurden 43 Studien identifiziert, die aus 3 randomisiert kontrollierten klinischen Studien, 5 kontrollierten Studien, 12 Fallserien und 23 retrospektive Analysen bestanden. Bei 34 Studien wurde ein externer Sinuslift durchgeführt, bei 5 Studien wurde ein Osteotom eingesetzt, in 2 Studien wurde die simultane, lokal begrenzte Implantatinsertion und Anhebung des Sinusbodens untersucht und bei 2 Studien die so genannte „Crestal-Core-Technik“ angewendet, die dem internen Sinuslift entspricht. 2. Es wurde eine Meta-Regressionsanalyse durchgeführt, um die Auswirkungen bestimmter Variablen zu untersuchen: Aufbaumaterial (Block oder Partikel), Implantatoberfläche, Art des verwendeten Augmentationsmaterials und der Einsatz einer Membran zur Deckung des externen Zugangs. 3. Die Überlebensrate von Implantaten nach externem Sinuslift lag zwischen 61,7% und 100% (Mittelwert: 91,8%). 4. Die Überlebensrate der Implantate bei externem Sinuslift, die in dieser systematischen Übersichtsarbeit ermittelt wurden, sind ähnlich hoch wie diese aus Studien, in welchen Implantate im nicht augmentierten Oberkiefer-Seitenzahnbereich eingesetzt wurden. 5. Bei Implantaten mit rauer Oberfläche lag die Überlebensrate höher als bei Implantaten mit maschinierter Oberfläche. 6. Bei Implantaten in Kieferknochen mit partikelförmigem Aufbaumaterial lag die Überlebensquote höher als bei Verwendung von Blockaugmentaten. 7. Die Überlebensrate der Implantate war höher, wenn das Zugangsfenster des externen Sinuslifts mit einer Membran abgedeckt wurde. 8. Die Verwendung von Knochentransplantaten aus 100% autologem Knochen oder einer Kombination von autologem Knochen und Knochenersatzmaterial beeinflusste die Überlebensrate der Implantate nicht. 9. Es konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Variablen gleichzeitige/verzögerte Implantatinsertion, verschiedene Implantatypen mit rauer Oberfläche, Dauer des Follow-Ups, dem Zeitpunkt der Veröffentlichung und dem Evidenzniveau der Studie ermittelt werden.

Schlussfolgerungen: Für statistische Aussagen über die Auswirkungen des Rauchens, der Restknochenhöhe, Vorteilen von Implantaten mit einem schraubenförmigen Design gegenüber Press-Fit-Implantaten mit gesinterter poröser Oberfläche oder einer Mikromorphologie der Implantatoberfläche, die nicht der von Implantaten mit rauen oder maschinierten Oberflächen entspricht, war die Datenlage nicht ausreichend. Ebenso wenig reichten die Daten für eine Empfehlung von Plättchenreichem Plasma (PRP) bei Sinusbodenelevation aus.