Das Prinzip der gesteuerten Gewebe- und Knochenregeneration hat sich zur Therapie von Parodontal- und Knochendefekten bewährt. Neben nicht-resorbierbaren Membranen werden verschiedene resorbierbare Membranen aus Kollagen als Barrieren zum umliegenden Gewebe verwendet.
Die Kollagenmembranen unterscheiden sich signifikant hinsichtlich ihrer Barrierefunktion und ihrer Biokompatibilität. Das Ziel dieser Pilotstudie war die In vitro- und In vivo Untersuchung einer neuartigen Kollagenmembran, die aus porcinem Perikard (Remotis) gewonnen wurde.
Dazu wurde zunächst die Oberflächenstruktur zweier unterschiedlicher Kollagenmembranen (Remotis und Bio-Gide) elektronenmikroskopisch untersucht. Zur Überprüfung der Biokompatibilität wurden die Membranen mit osteoblastenähnlichen SaOs-2-Zellen inkubiert.
Die Zellproliferation auf den Membranen wurde nach zwei Stunden sowie nach drei und nach sieben Tagen bestimmt. Die biologische Abbaubarkeit wurde tierexperimentell mit den Knochenersatzmaterialien Bio-Oss und Cerabone im lateralen anterioren Bereich des Oberkiefers von acht Hunden nach vier, acht, 12 und 24 Wochen histologisch untersucht.
Die Oberfläche von Remotis bestand aus einem vernetzten Porensystem, während die Bio-Gide-Oberfläche eine faserige Struktur aufwies. Auf Remotis konnte eine im Vergleich zu Bio-Gide signifikant erhöhte Zellproliferation beobachtet werden.
In vivo war bei beiden Membranen eine gute Integration im umliegenden Gewebe ohne Entzündungsreaktionen zu beobachten und beide Membranen ließen eine frühe Vaskularisation des Augmentats zu. Die RemotisMembran baute sich erst später ab (8-12 Wochen), während BioGide sich bereits zwischen der vierten und achten Woche abbaute.
Biokompatibilität und biologische Abbaubarkeit einer Membran aus porcinem Perikard: Ergebnisse einer In vitro- und In vivo-Untersuchung
Letzte Aktualisierung am Mittwoch, 23. Oktober 2013
