Ziel: Abstract Titan wird häufig und erfolgreich in dentalen und orthopädischen Implantaten verwendet. Dennoch sind Patienten weiterhin dem Risiko eines Implantatverlusts aufgrund verschiedener Gründe wie Implantatlockerung oder Infektion ausgesetzt. Das Risiko einer Implantatlockerung kann durch Optimierung der Osseointegrationsfähigkeit von Implantatmaterialien verringert werden. Implantatoberflächenmodifikationen zur Strukturierung, Aufrauung und biologischen Aktivierung zugunsten der osteogenen Differenzierung wurden umfassend untersucht. Ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche stabile Langzeitintegration ist die initiale zelluläre Reaktion auf das Implantatmaterial. Daher müssen Zell–Material‑Interaktionen, die von den Oberflächenparametern abhängen, bei der Implantatgestaltung berücksichtigt werden. Diese Übersicht beginnt mit einer Einführung in die Grundlagen der Zell–Material‑Interaktionen sowie gängige Oberflächenmodifikationstechniken. Anschließend werden neuere Forschungen zum Einfluss osteogener Prozesse in vitro und in vivo, ausgelöst durch verschiedene Oberflächenmodifikationen, überprüft und diskutiert, um ein Update zu aktuell angewandten und entwickelnden Implantatmodifikationstechniken zur Verbesserung der Osseointegration zu geben.
Stich T., Alagboso F., Křenek T., Kovářík T., Alt V., Docheva D., 2021, „Implant‐bone‐interface: Reviewing the impact of titanium surface modifications on osteogenic processes in vitro and in vivo“, doi: 10.1002/BTM2.10239