Wirksamkeit von Hyaluronsäure, resorbierbarer Kollagenschwamm und deren Kombination bei der Minimierung der bisphosphonat-bedingten Kiefernekrose (BRONJ) nach Zahnextraktion: eine vorläufige tierexperimentelle histomorphometrische Studie

Sarkarat F., Modarresi A., Riyahi A., Mortazavi P., Tabandeh F., Rakhshan V., 2022, „Efficacy of hyaluronic acid, absorbable collagen sponge, and their combination in minimizing bisphosphonate-related osteonecrosis of the jaws (BRONJ) after dental extraction: a preliminary animal histomorphometric study,“ Maxillofacial Plastic and Reconstructive Surgery, doi: 10.1186/s40902-022-00337-7

Ziel: Es gibt keine Studie über die Effektivität von Hyaluronsäure (HA) entweder mit oder ohne resorbierbaren Kollagenschwamm (ACS) zur Reduktion oder Prävention von BRONJ. Diese vorläufige Tierstudie untersuchte die Wirksamkeit dieser klinisch relevanten Behandlung.

Methoden: Zur Simulation von BRONJ wurde 40 Ratten 5 Wochen lang Zoledronsäure verabreicht. Zwei Wochen später wurde jedem Tier ein rechter erster Molar extrahiert. Die Ratten wurden randomisiert in vier Gruppen eingeteilt: Kontrolle (leere Extraktionsalveole), ACS, HA oder HA+ACS (n=4×10). Nach 2 Wochen wurden 5 Ratten pro Gruppe geopfert und histopathologisch sowie histomorphometrisch ausgewertet; nach 8 Wochen wurden die restlichen Ratten euthanasiert und histologisch untersucht. Der Kruskal-Wallis-Test verglich die vier Behandlungen zu jedem Zeitpunkt (α=0,05).

Ergebnisse: Sechs Ratten gingen insgesamt verloren. In der zweiten Woche war die Vaskularisation in der ACS-Gruppe höher (P<0,05); die Osteoklastenaktivität unterschied sich nicht zwischen den Gruppen (P>0,05); leere Lakunen waren am häufigsten in der Kontroll- und am geringsten in der HA+ACS-Gruppe (P<0,05); Eosinophileninfiltrate waren in der HA-Gruppe maximal (P<0,05); die Lymphozytenzahlen waren maximal in HA+ACS und minimal in der ACS-Gruppe (P<0,05); die höchsten bzw. niedrigsten Neutrophilenzahlen wurden in ACS bzw. Kontrolle beobachtet (P<0,05); und das Ausmaß an vitalem Knochen unterschied sich nicht zwischen den Gruppen (P>0,05). In der achten Woche unterschieden sich die Vaskularisationen nicht (P>0,05); die höchste Osteoklastenaktivität zeigte die Kontrollgruppe, die niedrigste die HA+ACS-Gruppe (P<0,05); leere Lakunen waren am häufigsten in Kontrolle und am geringsten in HA+ACS (P<0,05); maximale und minimale Eosinophilenzahlen traten in Kontrolle bzw. HA+ACS auf (P<0,05); HA und Kontrolle zeigten die höchsten bzw. niedrigsten Lymphozytenzahlen (P<0,05); die geringsten und höchsten Neutrophilenzahlen wurden in HA+ACS bzw. Kontrolle beobachtet (P<0,05); und die höchsten und niedrigsten Ausmaße an vitalem Knochen wurden in HA+ACS bzw. Kontrolle beobachtet (P<0,05).

Schlussfolgerungen: Innerhalb der Limitationen dieser vorläufigen Tierstudie scheinen HA und insbesondere HA+ACS eine geeignete Methode zur Prävention oder Behandlung von BRONJ zu sein

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 18 Oktober 2025