Einführung: Die Behandlung von Patienten unter Antikoagulationstherapie bei zahnärztlichen Extraktionen erfordert besondere Aufmerksamkeit bezüglich des Blutungsrisikos und der thromboembolischen Komplikationen. Ziel: Diese Literaturübersicht zielte darauf ab, die aktuellen Empfehlungen für das Management von Zahnextraktionen bei antikoagulierten Patienten zu bewerten. Methoden: Eine umfassende Literatursuche wurde in PubMed, Scopus und LILACS durchgeführt. Eingeschlossen wurden Studien, die Zahnextraktionen bei Patienten unter verschiedenen Antikoagulationstherapien untersuchten. Ergebnisse: Die Übersicht umfasste 42 Studien. Die meisten Autoren empfahlen die Fortsetzung der Antikoagulationstherapie während Zahnextraktionen. Die Inzidenz postoperativer Blutungen variierte zwischen 0,5% und 8,1%, abhängig von der Art des Antikoagulans und der Komplexität des Eingriffs. Lokale hämostatische Maßnahmen, einschließlich Tranexamsäure-Mundspülungen, Kollagenschwämme und sorgfältige Nahtführung, erwiesen sich als effektiv zur Blutungskontrolle. INR-Werte sollten vor dem Eingriff überprüft werden, wobei Werte unter 4,0 als akzeptabel gelten. Schlussfolgerungen: Zahnextraktionen können sicher bei Patienten unter Antikoagulationstherapie durchgeführt werden, wenn angemessene lokale hämostatische Maßnahmen angewendet werden. Die Fortsetzung der Therapie wird empfohlen, um thromboembolische Komplikationen zu vermeiden.
da Silva Junior, G. B., da Silva, M. M., dos Santos Neto, J. A., de Oliveira, M. A. B., dos Santos, A. G. A., Lopes, S. A. S., Freire, A. G., & dos Santos Silva, J. (2023). Exodontia nos pacientes em terapia anticoagulante: uma revisão de literatura. Brazilian Journal of Health Review, 6(1), 2389-2404.
Link: https://doi.org/10.34119/bjhrv6n1-192