Management von Patienten unter Antikoagulationstherapie in der zahnärztlichen Praxis: eine systematische Übersicht

Hintergrund: Die Anzahl der Patienten, die eine Antikoagulationstherapie erhalten, nimmt stetig zu. Dies stellt zahnärztliche Fachkräfte vor Herausforderungen bei der Behandlungsplanung und dem perioperativen Management. Ziel: Diese systematische Übersicht zielte darauf ab, die aktuelle Evidenz zum Management von Patienten unter Antikoagulationstherapie in der zahnärztlichen Praxis zu bewerten. Methoden: Eine systematische Literatursuche wurde in PubMed, Scopus und Web of Science bis Dezember 2023 durchgeführt. Eingeschlossen wurden Studien, die das Management von Patienten unter Vitamin-K-Antagonisten, direkten oralen Antikoagulanzien oder Thrombozytenaggregationshemmern bei zahnärztlichen Eingriffen untersuchten. Ergebnisse: 45 Studien wurden eingeschlossen. Die meisten Studien unterstützten die Fortsetzung der Antikoagulationstherapie während zahnärztlicher Eingriffe. Die Inzidenz postoperativer Blutungen war gering (1,5-5,8%) und konnte in allen Fällen mit lokalen hämostatischen Maßnahmen kontrolliert werden. INR-Werte sollten vor größeren Eingriffen überprüft werden, wobei Werte unter 3,5 als sicher gelten. Lokale hämostatische Maßnahmen umfassen Tranexamsäure-Mundspülungen, resorbierbare hämostatische Mittel und sorgfältige Nahtführung. Schlussfolgerungen: Die Fortsetzung der Antikoagulationstherapie während zahnärztlicher Eingriffe ist sicher und wird empfohlen. Lokale hämostatische Maßnahmen sind ausreichend zur Blutungskontrolle.

Inchingolo, F., Hazballa, D., Inchingolo, A. D., Malcangi, G., Marinelli, G., Mancini, A., Maggiore, M. E., Bordea, I. R., Scarano, A., Farronato, M., Tartaglia, G. M., Lorusso, F., & Inchingolo, A. M. (2024). Management of patients receiving anticoagulation therapy in dental practice: a systematic review. Healthcare, 12(15), 1477.
Link: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11311453/

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 25 September 2025