Einführung: Das Management antikoagulierter Patienten in der Zahnchirurgie erfordert eine sorgfältige Abwägung zwischen Blutungsrisiko und thromboembolischen Komplikationen. Ziel: Diese Übersichtsarbeit zielte darauf ab, evidenzbasierte Empfehlungen für das Management antikoagulierter Patienten bei zahnchirurgischen Eingriffen zu präsentieren. Methoden: Eine narrative Literaturübersicht wurde durchgeführt, um aktuelle Evidenz und Leitlinien zum Thema zu identifizieren. Ergebnisse: Die meisten aktuellen Leitlinien empfehlen die Fortsetzung der Antikoagulationstherapie während zahnchirurgischer Eingriffe. Das Blutungsrisiko ist gering und kann durch lokale hämostatische Maßnahmen effektiv kontrolliert werden. Eine präoperative Bewertung sollte die Anamnese, aktuelle Medikation, INR-Werte (bei Warfarin) und das Risiko thromboembolischer Ereignisse umfassen. Lokale hämostatische Maßnahmen umfassen die Verwendung von Tranexamsäure, resorbierbaren hämostatischen Mitteln und sorgfältige Wundversorgung. Bei extensiven Eingriffen kann eine Konsultation mit dem behandelnden Arzt erforderlich sein. Schlussfolgerungen: Ein multidisziplinärer Ansatz mit enger Kommunikation zwischen Zahnarzt und behandelndem Arzt ist essentiell. Die Fortsetzung der Antikoagulationstherapie zusammen mit adäquaten lokalen hämostatischen Maßnahmen stellt die sicherste Behandlungsstrategie dar.
Sequeira, P. M. T. (2022). Manejo del paciente anticoagulado en una cirugía dental. Salud Militar, 41(2), e404.
Link: https://doi.org/10.35954/sm2022.41.2.7.e404