Die Auswirkung der direkten oralen Antikoagulationstherapie (DOACs) auf oralchirurgische Eingriffe: eine systematische Übersicht

Hintergrund: Direkte orale Antikoagulanzien (DOACs) werden zunehmend als Alternative zu Vitamin-K-Antagonisten eingesetzt. Das Management von Patienten unter DOAC-Therapie bei oralchirurgischen Eingriffen ist noch nicht vollständig etabliert. Ziel: Diese systematische Übersicht bewertete die Sicherheit oralchirurgischer Eingriffe bei Patienten unter DOAC-Therapie. Methoden: Eine systematische Literatursuche wurde in mehreren Datenbanken bis Juni 2023 durchgeführt. Eingeschlossen wurden Studien, die Blutungskomplikationen bei oralchirurgischen Eingriffen unter DOAC-Therapie untersuchten. Ergebnisse: 24 Studien mit 3.456 Patienten wurden eingeschlossen. Die gepoolte Inzidenz postoperativer Blutungen betrug 2,8% (95% CI: 2,1-3,7%). Rivaroxaban zeigte die niedrigste Blutungsrate (2,1%), gefolgt von Apixaban (2,4%) und Dabigatran (3,2%). Die meisten Blutungen traten innerhalb der ersten 24 Stunden auf und konnten mit lokalen Maßnahmen kontrolliert werden. Kein Patient benötigte eine Krankenhauseinweisung oder Bluttransfusion. Faktoren, die mit erhöhtem Blutungsrisiko assoziiert waren, umfassten höheres Alter, multiple Extraktionen und gleichzeitige Thrombozytenaggregationshemmer-Therapie. Schlussfolgerungen: Oralchirurgische Eingriffe unter DOAC-Therapie sind sicher. Die Fortsetzung der DOAC-Therapie wird empfohlen, wobei lokale hämostatische Maßnahmen ausreichend zur Blutungskontrolle sind.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 25 September 2025