Die Auswirkung der direkten oralen Antikoagulationstherapie (DOACs) auf oralchirurgische Eingriffe: Eine systematische Übersicht

Hintergrund: Direkte orale Antikoagulanzien (DOACs) gewinnen zunehmend an Bedeutung in der klinischen Praxis. Das optimale perioperative Management bei oralchirurgischen Eingriffen ist jedoch noch nicht vollständig etabliert. Ziel: Diese systematische Übersicht bewertete die Sicherheit und das Management oralchirurgischer Eingriffe bei Patienten unter DOAC-Therapie. Methoden: Eine systematische Literatursuche wurde in PubMed, Embase und Cochrane Library durchgeführt. Einschlusskriterien waren Studien, die Blutungskomplikationen bei oralchirurgischen Eingriffen unter DOAC-Therapie untersuchten. Ergebnisse: 19 Studien mit 2.234 Patienten wurden eingeschlossen. Die gepoolte Blutungsrate betrug 3,1% (95% CI: 2,3-4,2%). Rivaroxaban zeigte die niedrigste Blutungsrate (2,4%), während Dabigatran die höchste aufwies (4,1%). Die meisten Blutungen waren geringfügig und konnten mit lokalen Maßnahmen kontrolliert werden. Faktoren, die mit erhöhtem Blutungsrisiko assoziiert waren, umfassten Alter >75 Jahre, Niereninsuffizienz und gleichzeitige Aspirin-Therapie. Kein Patient benötigte eine Unterbrechung der DOAC-Therapie oder Krankenhausbehandlung. Schlussfolgerungen: Oralchirurgische Eingriffe unter DOAC-Therapie sind sicher. Die Fortsetzung der Therapie wird empfohlen, wobei lokale hämostatische Maßnahmen ausreichend sind.

Barbour-Evans, S., Farag, A. M., Alqahtani, F., & Wiltshire, J. (2023). The Effect of Direct Oral Anticoagulant Therapy (DOACs) On Oral Surgical Procedures: A Systematic Review. Research Square Preprint.
Link: https://doi.org/10.21203/rs.3.rs-2343060/v1

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 25 September 2025