Blutungsrisiko bei Zahnimplantatchirurgie bei Patienten unter Antikoagulanzien oder Thrombozytenaggregationshemmern: eine systematische Übersicht und Meta-Analyse

Ziel: Diese systematische Übersicht und Meta-Analyse zielte darauf ab, das Blutungsrisiko bei Zahnimplantatchirurgie bei Patienten zu bewerten, die Antikoagulanzien oder Thrombozytenaggregationshemmer einnehmen. Methoden: Eine umfassende Literatursuche wurde in PubMed, Embase und Cochrane Library bis März 2022 durchgeführt. Einschlusskriterien waren Studien, die Blutungskomplikationen nach Zahnimplantatchirurgie bei Patienten unter antithrombotischer Therapie berichteten. Die Datenextraktion wurde von zwei unabhängigen Reviewern durchgeführt. Eine Meta-Analyse wurde mit einem Random-Effects-Modell durchgeführt. Ergebnisse: 18 Studien mit insgesamt 2.847 Patienten wurden eingeschlossen. Die gepoolte Inzidenz postoperativer Blutungen betrug 3,2% (95% CI: 2,1-4,8%). Bei Patienten unter Warfarin betrug die Blutungsinzidenz 4,8% (95% CI: 2,9-7,8%), bei DOAC-Patienten 2,9% (95% CI: 1,4-5,9%) und bei Thrombozytenaggregationshemmern 2,1% (95% CI: 1,2-3,6%). Alle Blutungsepisoden konnten mit lokalen hämostatischen Maßnahmen kontrolliert werden. Keine lebensbedrohlichen Blutungen wurden berichtet. Schlussfolgerungen: Das Blutungsrisiko bei Zahnimplantatchirurgie unter antithrombotischer Therapie ist gering und gut beherrschbar. Die Fortführung der antithrombotischen Therapie wird empfohlen.

Zou, H., Zhao, X., Sun, N., Zhang, F., Qiao, S., & Wang, J. (2023). Risk of bleeding with dental implant surgery in patients on anticoagulant or antiplatelet drugs: a systematic review and meta-analysis. Acta Odontologica Scandinavica, 81(2), 89-97.
Link: https://doi.org/10.1080/00016357.2022.2085324

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 25 September 2025