Ziel: Diese Übersichtsarbeit präsentierte ein Update zu antithrombotischer Therapie und Blutungsmanagement in der Oralchirurgie. Methoden: Eine umfassende Literaturübersicht wurde durchgeführt, um aktuelle Evidenz zu antithrombotischer Therapie, Blutungsrisiken und Managementstrategien in der Oralchirurgie zu identifizieren. Ergebnisse: Die antithrombotische Therapie umfasst Antikoagulanzien (Vitamin-K-Antagonisten, DOACs) und Thrombozytenaggregationshemmer. Das Blutungsrisiko variiert je nach Medikament, Dosierung und Art des chirurgischen Eingriffs. Aktuelle Leitlinien empfehlen die Fortsetzung der antithrombotischen Therapie für die meisten oralchirurgischen Eingriffe. Lokale hämostatische Maßnahmen sind in der Regel ausreichend zur Blutungskontrolle. Diese umfassen mechanische Kompression, topische hämostatische Mittel, Tranexamsäure-Mundspülungen und sorgfältige Wundversorgung. Eine präoperative Risikobewertung sollte das thromboembolische Risiko, das Blutungsrisiko und die Invasivität des geplanten Eingriffs berücksichtigen. Bei hochrisiko Eingriffen kann eine Konsultation mit dem behandelnden Arzt erforderlich sein. Schlussfolgerungen: Die meisten oralchirurgischen Eingriffe können sicher unter fortgesetzter antithrombotischer Therapie durchgeführt werden. Lokale hämostatische Maßnahmen sind effektiv und sicher zur Blutungskontrolle.
Engelen, E. T., Schutgens, R. E., Mauser-Bunschoten, E. P., & van Es, R. J. (2020). Antithrombotic therapy and bleeding in oral surgery: An update. Oral Surgery, Oral Medicine, Oral Pathology and Oral Radiology, 129(5), 524-533.
Link: https://doi.org/10.1016/j.oooo.2020.01.004