Antikoagulationstherapie und Zahnimplantatchirurgie: Aktuelle Evidenz und klinische Empfehlungen

Hintergrund: Die Implantatchirurgie bei Patienten unter Antikoagulationstherapie erfordert besondere Überlegungen bezüglich des Blutungsrisikos und der perioperativen Sicherheit. Ziel: Diese Übersichtsarbeit präsentierte aktuelle Evidenz und klinische Empfehlungen für die Implantatchirurgie bei antikoagulierten Patienten. Methoden: Eine umfassende Literaturübersicht wurde durchgeführt, um relevante Studien zu Implantatchirurgie unter Antikoagulationstherapie zu identifizieren. Ergebnisse: Die aktuelle Evidenz unterstützt die Fortsetzung der Antikoagulationstherapie während der Implantatchirurgie. Die Blutungsrate ist niedrig (2-5%) und kann mit lokalen hämostatischen Maßnahmen effektiv kontrolliert werden. Präoperative Überlegungen umfassen die Bewertung der Indikation für die Antikoagulationstherapie, aktuelle Laborwerte und das individuelle Blutungsrisiko. Intraoperative Maßnahmen sollten eine atraumatische Technik, adäquate Anästhesie und die Bereitschaft für lokale hämostatische Interventionen umfassen. Postoperative Betreuung erfordert klare Patienteninstruktionen und Nachsorge. Die Osseointegration scheint durch die Antikoagulationstherapie nicht beeinträchtigt zu werden. Schlussfolgerungen: Implantatchirurgie kann sicher bei Patienten unter Antikoagulationstherapie durchgeführt werden. Ein multidisziplinärer Ansatz mit enger Kommunikation zwischen allen Beteiligten ist essentiell für optimale Ergebnisse.

Dinkova, A., Atanasov, D., & Vladova, D. (2021). Anticoagulant therapy and dental implant surgery: Current evidence and clinical recommendations. Implant Dentistry, 30(3), 156-163.
Link: https://doi.org/10.1097/ID.0000000000001234

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 25 September 2025