25 Patienten im Alter zwischen 40-80 Jahren standen für die Untersuchung zur Verfügung. Fünf Patienten hatten im Ober- und Unterkiefer implantatgestützten totalen Zahnersatz, fünf Patienten hatten implantatgestützten Zahnersatz im Unterkiefer und eine Vollprothese im Oberkiefer, sieben Patienten hatten in einem Kiefer implantatgestützten Zahnersatz und im Gegenkiefer eine natürliche Bezahnung bzw. festsitzenden Zahnersatz auf natürlichen Pfeilern zur Versorgung des gesamten Kiefers (Testgruppen). Acht weitere Patienten (Kontrollgruppe) wiesen eine natürliche Bezahnung auf oder hatten prothetische Einzelzahnversorgungen.

Es wurden Oberflächen-Elektromyogramme des M. masseter, M. temporalis und M. sternocleidomastoideus beim Pressen und beim einseitigen Kaugummikauen aufgezeichnet. Die intermaxilläre Kontaktsituation war bei allen Patienten ähnlich.

Die Patienten der Testgruppen wiesen unabhängig von der Kontaktbeziehung bzw. der Anzahl okklusaler Kontakte beim Kauen signifikant größere neuromuskuläre Aktivitäten auf als Patienten mit natürlicher Bezahnung. Patienten mit festsitzendem implantatgestützten Zahnersatz zeigten eine hohe Aktivität in anterioren Anteilen des Temporalismuskels und des M. masseter (74,0 %).
Alle anderen Patienten der Testgruppen und die Patienten der Kontrollgruppe zeigten signifikant höhere Werte, die jenseits der 86,0 %-Marke lagen. Patienten, die im Gegenkiefer eine natürliche Bezahnung hatten bzw. mit prothetischem Ersatz auf natürlichen Zähnen versorgt waren, zeigten ein ähnliches Kaumuster wie Patienten der Kontrollgruppe. Die Ergebnisse zeigen eine größere neuromuskuläre Koordination bei Patienten mit natürlichen Zähnen.