Implantaterfolg bei Parodontitis- und nicht-Parodontitis-Patienten: eine prospektive klinische und röntgenologische Langzeitstudie

Ziel dieser Studie war die Bewertung der Implantatsüberlebensrate, der parodontalen und radiologischen Parameter offen einheilender Schraubenimplantate mit zwei verschiedenen Oberflächen (TPS und SLA) bei nicht Parodontitis-Patienten (NSP) sowie bei Patienten mit chronisch adulter Parodontitis (CAP) oder mit generalisierter, aggressiver Parodontitis (GAP)
Resultate: Die Implantatüberlebensrate betrug in der NSP- und CAP-Gruppe 98% und 96% nach 140 Monaten (NS), aber nur 80% nach 100 Monaten in der GAP-Gruppe (P=0,0026). Insgesamt betrug die Implantatverlustrate 4,7 %, aber 15,25% in der GAP-Gruppe (6/16 Patienten). Der durchschnittliche marginale Knochenverlust betrug bei allen Implantaten 0,12 +/-0,71 mm auf der mesialen Seite und 0,11 +/-0,68 mm auf der distalen Seite. Der Knochenverlust pro Jahr betrug 0,08+/-0,31 und 0,07+/-0,3 mm bei der NSP-Gruppe. Der Knochenverlust pro Jahr lag bei 0,08+/-0,31 und 0,07+/-0,3 mm in der NSP-Gruppe, jedoch 0,17+/-0,2 und 0,17+/-0,19 mm bei der GAP-Gruppe. Nur in der GAP-Gruppe stand der Knochenverlust signifikant in Verbindung mit den Faktoren BOP, Alter, Entzündung, Plaquepräsenz, Sondentiefe. Die Implantate mit einer TPS-Oberfläche zeigten eine geringere Überlebensrate, als Implantate mit einer SLA-Oberfläche (93% gegenüber 97%; P=0,06), insbesondere in der GAP-Gruppe (80% gegenüber 83%; P=0,005). Nur in der GAP-Gruppe zeigten Rauchgewohnheiten einen signifikanten Einfluss auf die Implantatsüberlebensrate (P=0,07), in degressiver Weise bei derzeitigen Rauchern 63%, und zu 78% bei ehemaligen Rauchern. Insgesamt besaß ein beeinträchtigter Allgemeinzustand keinen signifikanten Einfluss (P=0,85). Aber die Gesundheitsbeeinträchtigung minderte abermals die Implantatsüberlebensrate in der GAP-Gruppe (Überlebensrate: 71%). In einem statistischen Model zur Prognose der Wahrscheinlichkeit eines Implantatsverlusts waren nur die Parodontitis-Klassifikation (P=0,012) und der Implantatsoberflächentyp (P=0,027) signifikant.
Schlussfolgerung: Gesunde Parodontitis-Patienten sowie Patienten mit CAP zeigen keinen Unterschied bei der periimplantären Variablen und der Implantatsüberlebensrate, aber Patienten mit GAP zeigten eine größere peri-implantäre Pathologie, einen stärkeren marginalen Knochenverlust und eine geringere Implantatsüberlebensrate. Die SLA-Obefläche besaß eine bessere Prognose, als die TPS-Oberfläche.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 19 Dezember 2009