Hintergrund: Der Zweck der vorliegenden Studie war, die wichtigsten Faktoren zu untersuchen, die die Entscheidung, nach Implantatverlust ein Reimplantat zu erhalten, beeinflussen.
Methoden: Eine retrospektive Kohortenstudie wurde an 194 Patienten durchgeführt, die innerhalb einer 6-jährigen Periode (2000 bis 2006) einen Implantatverlust vorwiesen. Die gesammelten Daten beinhalteten Merkmale und Angaben zu den Patienten, den Implantaten, zum anatomischen Status des Alveolarkamms nach dem Implantatverlust und jenen Faktoren, die die Entscheidung hin zur Vermeidung einer Reimplantation beeinflussten. Die Studiengruppe beinhaltete jene Patienten, bei denen verloren gegangene Zahnimplantate ersetzt wurden, während in der Kontrollgruppe keine Reimplantation durchgeführt worden war.
Ergebnisse: Vierundsiebzig Patienten (135 Implantate) bildeten die Kontrollgruppe, 120 Patienten (157 Implantate) die Studiengruppe. Innerhalb der Kontrollgruppe war das durchschnittliche Patientenalter höher und der medizinische Status schlechter. Die Anzahl der versagenden Implantate pro Patient lag in der Kontrollgruppe höher. Die Zeit zwischen Versagensdiagnose und Entfernung sowie zwischen Implantateinbringung und Entfernung war bei der Kontrollgruppe länger. Die Chancen, dass ein Patient mit geringerem Knochenverlust sich einer Reimplantation unterzog, war 20 mal großer (Odds ratio, 20,4) als bei einem Patienten mit größerem Knochenverlust. Die wichtigsten Gründe vonseiten des Patienten für das Vermeiden einer Reimplantation waren die zusätzlichen Kosten (27%), Angst vor zusätzlichem Schmerz (17,7%) und Angst vor einem zweiten Verlust (16,2%).
Schlussfolgerung: Die rasche Entfernung eines Implantats, sobald dieses als hoffnungslos diagnostiziert wird, wird die Chancen zur Reimplantation verbessern.