ZIEL: Es gibt zunehmende Hinweise dafür, dass Parodontitis das Auftreten bzw. die Verschlechterung von Diabetes und deren Komplikationen begünstigt. Um dieses Problem zu untersuchen, führten wir eine Metaanalyse der Wirksamkeit einer Parodontitistherapie auf die Blutzuckerkontrolle bei Diabetespatienten durch.
METHODEN: Ausgeführt wurde eine Literatursuche, wobei sieben Datenbanken (Medline, EMBASE, LILACS, The Cochrane Library, Pascal, IADR Abstracts und Current Contents) ohne sprachlicher Einschränkung verwendet wurden. Wir folgten den von QUROM empfohlenen Standards zur Verbesserung der Auswertungsqualität von Metaanalysen interventioneller Studien.
ERGEBNISSE: Fünfundzwanzig Studien, einschließlich insgesamt 976 Personen, wurden in die vorliegende systematische Prüfung mit einbezogen. Hiervon waren neun Studien mit insgesamt 485 Patienten kontrollierte Studien, welche in die Metaanalyse mit einbezogen wurden. Der standardisierte durchschnittliche Unterschied des HbA1c mit der Behandlung der Parodontitis betrug 0,46 (95% CI: 0,11, 0,82). Diese Feststellung legt nahe, dass die Parodontitisbehandlung zu einer signifikanten Reduzierung des HbA1c-Niveaus um 0,79% (95% CI: 0,19, 1,40) führen könnte.
SCHLUSSFOLGERUNG: Die vorliegende Metaanalyse stellt die beste der bis dato verfügbaren Informationen dar, die sich mit diesem Problem beschäftigten und legt nahe, dass eine Parodontitistherapie die Blutzuckerkontrolle verbessern könnte. Mangels Zuverlässigkeit und Design-Unterschiede mancher beinhalteten Studien benötigen diese Informationen nichtsdestotrotz eine sorgfältige Prüfung. Eine randomisierte kontrollierte Studie mit ausreichend statistischer Aussagekraft würde helfen, die Ergebnisse dieser Metaanalyse zu bestätigen.