Titanimplantate werden bei orthopädischen und Zahnkrankheiten oder Problemen als rekonstruktiver Anker verwendet. Vor kurzem erhielt die UV-lichtinduzierte photokatalytische Aktivität von Titan ein beträchtliches und breites Interesse in jenen Wissenschaften, die sich mit der Umwelt und sauberer Energie beschäftigen. Diese Studie bestimmt, ob UV-Behandlungen von Titan dessen osteokonduktive Kapazität fördern. Maschinell oder säurebehandeltete Titanproben wurden mit unterschiedlicher Dauer bis zu 48 Stunden lang mit UV behandelt. Bei beiden Oberflächenarten verbesserte die UV-Behandlung die Anheftungs-, Ausbreitungs-, Proliferations- und Differenzierungsrate der vom Knochenmark einer Ratte gewonnenen Osteoblasten, ebenso wie die bis zum Dreifachen erhöhte Kapazität der Proteinadsorption.
Die in-vivo-Histomorphometrie im Rattenmodell besagte, dass eine neue Knochenbildung auf den UV-behandelten Implantaten extensiv nahezu ohne Intervention des Weichgewebes auftrat, was den Knochenimplantatkontakt bis zu fast 100% in der vierten Heilungswoche maximierte.
Ein biomechanischer Implantattest zeigte, dass die UV-Behandlung die Geschwindikeit der Implantateinheilens um das Vierfache beschleunigt. Die Werte der Proteinadsorption und Zellhaftung korrelierte stark mit dem UV-dosis-abhängigen atomaren Prozentsatz von Kohlenstoff auf TiO(2), aber nicht mit dem hydrophilen Status. Die Daten zeigten, dass eine Vorbehandlung von Titan mit UV-Licht dessen osteokonduktive Kapazität erheblich fördert, in Verbindung mit einer UV-katalytischen, progressiven Entfernung von Kohlenwasserstoffen aus der TiO(2)-Oberfläche, was eine Photofunktionalisation des Titan nahe legt, die einen schnelleren und vollständigen Aufbau der Knochen-Titan-Integration ermöglicht.