ZIELE: Die Bewertung der Tendenz des Blutens beim Sondieren (BOP) und
die periodontale Sondenpenetration, wenn verschiedene Sondenkräfte in
Implantatbereichen bei Patienten mit hohem Mundhygienestandard und gut
erhaltenem perimplantären Gewebe angewandt werden.
MATERIAL UND METHODEN: Es wurden siebzehn gesunde Patienten mit
hervorragendem Mundhygienestatus im Rahmen eines Zahnerhaltungsprogramm
nach der Behandlung von Parodontose oder Gingivitis angeworben.
Fehlende Zähne wurden durch Zahnimplantate ersetzt. Die BOP und die
Sondierungstiefe (PPD) wurden an den mid-bukkalen, mid-oralen, medialen
und den distalen Seiten der bukkalen Fläche eines jeden Implantats
bewertet. Darüber hinaus wurden kontralaterale Zähne für BOP und PPD in
den gleichen Bereichen und bei den gleichen Beobachtungskontrollen
bestimmt und bewertet. Bei jeder Kontrolle wurden die Implantate und
die kontralateralen Zähne willkürlich einem der standardisierten
Sondierungskräfte (0,15 oder 0,25 N) zugeordnet. Der zweite
Sondierungskraftwert wurde bei der Wiederholung der Prüfung 7 Tage
später angewandt.
ERGEBNISSE: Ein Verstärken des Sondendrucks um 0,1 N von 0,15 N ergab
eine Steigerung des BOP-Prozentsatzes um 13,7% und 6,6% für Implantate,
respektive der kontralateralen Zähne. Es schien einen signifikanten
Unterschied des durchschnittlichen BOP-Prozentsatzes bei den Implantat-
und Zahnbereichen bei der Anwendung eines Sondierungsdrucks von 0,25 N
zu geben. Ungeachtet des angewandten Sondieurngsdrucks wurde eine
signifikant tiefere Durchschnitts-PPD bei den Implantatbereichen
verglichen mit den Zahnbereichen festgestellt.
SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die Resultate der vorliegenden Studie
demonstrierten, dass 0,15 N den Schwellenwert-Druck repräsentieren könnten, der
angewandt werden sollte, um falsche positive BOP-Befunde bei
Zahnimplantaten zu vermeiden. Daher erwies das Sondieren um
Implantate eine höhere Sensibilität verglichen zum Sondieren um Zähne.