PROBLEMSTELLUNG: Die Verwendung von osseointegrierten Implantaten als Basis für den prothetischen Ersatz fehlender Zähne hat sich im letzten Jahrzehnt weit verbreitet. Aufgrund des bemerkenswerten Erfolgs von Zahnimplantaten wuchs das Interesse daran, jene Faktoren zu identifizieren, die mit dem Verlust von Implantaten in Verbindung stehen.
In Anbetracht der gut dokumentierten schädlichen Wirkung des Rauchens auf die Wundheilung nach einer Zahnextraktion und dessen Verbindung mit geringer Knochenqualität sowie parodontitischen Erkrankungen, ist von einem Negativeffekt des Tabakkonsums auf den Erfolg eines Implantats auszugehen.
ZWECK: Es soll eine Beziehung zwischen dem Rauchen und dem implantatbezogenen chirurgischen Prozedere (d.h. Sinusliftprozeduren, Knochentransplantaten und Zahnimplantaten), einschließlich dem Auftreten von Komplikationen bezüglich dieser Prozeduren und dem langfristigen Überleben sowie der Erfolgsrate von Zahnimplantaten bei Rauchern und Nichtrauchern, basierend auf der relevanten Literatur, erstellt werden.
MATERIAL UND METHODEN: Überprüft wurden relevante klinische Studien, die in englischer Sprache während der Jahre 1990 und 2006 veröffentlicht wurden. Die Artikel wurden mittels Medline ausfindig gemacht sowie, manuell, mit Hilfe der Referenzen von Experten überprüfter Literatur. Dies wurde ergänzt mit einer manuellen Suche ausgewählter Fachzeitschriften und Fachbüchern der Zahnheilkunde.
ERGEBNISSE: Der Großteil der früheren und gegenwärtigen Literatur nennt das Rauchen als einer der bedeutendsten Risikofaktoren, der die Erfolgsrate von Zahnimplantaten beeinflusst, wobei nur einige wenige Studien es versäumten, eine Verbindung zu erstellen. Die meisten Studien berichten von einer mehr als doppelt so hohen Implantatsverlustrate bei Rauchern als wie bei Nichtrauchern.
Diese Feststellungen lassen sich nur schwer ignorieren. Es gibt einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen Rauchern und Nichtrauchern innerhalb der Verlustrate von Zahnimplantaten.
Das Rauchen hat auch einen starken Einfluss auf die Komplikationsraten der Implantate: es verursacht einen signifikant mehr marginalen Knochenverlust nach der Implantateinbringung, es erhöht das Auftreten einer Periimplantitis und beeinträchtigt die Erfolgsrate von Knochentransplantaten. Die Verlustrate von Implantaten, die in der transplantierten maxillaren Sinus eingebracht wurden, ist bei Rauchern abermals mehr als doppelt so hoch als bei Nichtrauchern.
SCHLUSSFOLGERUNG: Raucher weisen eine höhere Verlustrate und verstärkt Komplikationen nach einer Zahnimplantation sowie nach implantatbezogenem chirurgischen Prozedere auf. Die Verlustrate von Implantaten, die in die transplantierte maxillare Sinus bei Rauchern eingebracht wurden, ist mehr als doppelt so hoch als bei Nichtrauchern.