Acetylsalicylsäure hemmt die Proliferation von menschlichen Knochenmarks-Stromazellen und die Matrixmineralisation

Acetylsalicylsäure (ASS) und andere nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente zeigten sowohl im Tierversuch als auch in klinischen Studien die mögliche Hemmung der Knochenheilung und -bildung. Aufgrund der extensiven Verbreitung von ASS-basierten Langzeittherapien ist die Implikation solcher Nebeneffekte von Interesse bei allen Arten der Knochenchirurgie, einschließlich den Knochentransplantationsverfahren und Zahnimplantationen. Bei dieser Studie untersuchten wir den Effekt von ASS in therapeutischen Konzentrationen auf die Proliferation und osteogene Differenzierung menschlicher Knochenmarksstromazellen (BMSCs). Primäre Kulturen von BMSCs wurden isoliert und expandierten. Deren Proliferation in Reaktion auf ASS 50, 100 und 200 mcg/ml wurde mittels MTT-Probe und 3H-Thymidin-Aufnahme bewertet. Der Zellzyklus wurde sowohl durch FACS als auch durch die Analyse der Inhibitoren der cyclinabhängigen Kinasen (CDKIs) untersucht.

ASS hemmte die BMSC-Proliferation und die DNS-Synthese in einer dosisabhängigen Weise auf 60% der Kontrolle runter (ASS 200 mcg/ml) nach 72 Stunden. Die Zellzyklusanalyse zeigte eine Abnahme der BMSCs in der S- und der G2/M-Phase mit einer begleitenden Akkumulation in der GO/1-Phase bei den ASS behandelten Zellen. Der Befund wurde mit den gesteigerten Werten einiger CDKIs assoziiert, nämlich p27Kip 1 und p21Cip1, wobei ASS nicht das p16Ink4A Level bei jedweder der angewendeten Konzentrationen beeinträchtigte. Die Matrixmineralisation, welche das Hauptmerkmal der osteogenen Bindung darstellt, wurde mittels einem spezifischen Anfärbungsverfahren (von Kossa) sowie mittels einer Calciumgehaltbestimmung bewertet. Beide Methoden demonstrierten eine ausgeprägte Reduktion (größer als 90 Prozent) extrazellulärer Kalkablagerung bei 200 mcg/ml ASS. Auf der Basis unserer Resultate können wir die Hypothese aufstellen, dass die viel berichtete Hemmung der Knochenheilung durch ASS nachhaltig, sowohl durch einen direkten antiproliferanten Effekt auf BMSCs sowie durch eine Alteration der extrazellulären Kalkablagerung sein könnte.

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 03 Februar 2009