Zähne mit prominenten Wurzeln haben bekanntlich eine dünne vestibuläre Knochenplatte, die entsprechend verletzlich ist, bei Extraktionen leicht traumatisiert wird und schnell resorbiert. Einigen Studien zufolge führt dies innerhalb von 12 Monaten zu erheblichen 50 % Knochenabbau. Zahlreiche Publikationen liegen zu Techniken der Alveolarkamm- und Alveolenerhaltung vor. Meist werden hierzu Knochenaufbaumaterialien wie Füllgranulate und/oder Membranen zur gesteuerten Knochenregeneration herangezogen. Auch die vorliegende Studie befasste sich mit dieser Frage, allerdings mit dem Sonderfall von extraktionsreifen Zähnen mit vorspringenden Wurzeln. Anorganisches Rinderknochenmineral (Bio-Oss, Geistlich) wurde dabei als Aufbaumaterial getestet.

Diskussion und Schlussfolgerung: Es zeigte sich, dass Bio-Oss den Abbau an krestaler Knochenhöhe nach Extraktionen signifikant reduzieren konnte und somit die Erhaltung der Kammform unterstützte sowie die spätere Durchführung einer Implantation erleichterte. Bei 8 von 9 Patienten schnitten die Prüfalveolen besser ab als die Kontrollen. Somit ist die Schlussfolgerung zulässig, dass für eine bessere Dimensions- und Formstabilität des Alveolarkamms vorzugsweise ein osteokonduktives Füllmaterial angewendet werden sollte.