Mehr als die Hälfte der ostfriesischen Zahnärzte, die ihren Patienten
Zahnersatz aus dem Ausland einsetzten, haben damit schlechte
Erfahrungen gemacht. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Umfrage der
Kassenzahnärztlichen Vereinigung Niedersachsen. „60 Prozent der
Kollegen, die mit einem Billiglabor zusammengearbeitet hatten, das im
Ausland fertigen lässt, waren nicht zufrieden. Lediglich knapp ein
Viertel von ihnen hatte gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Zahnarzt
Dr. Jörg Hendriks aus Aurich.
Vor allem die Qualität sei nicht gut gewesen, aber auch die Passform
habe oft nicht gestimmt. „Hätte man den Zahnersatz im Mund gelassen,
hätte das zu Folgeschäden an den anderen Zähne geführt“, erklärt
Hendriks.
Quelle: www.ostfriesen-zeitung.de
Er betont, dass unter diesen Labors auch solche sind, die von den
Krankenkassen angeboten werden. „Die Empfehlungen wurden nicht auf der
Grundlage einer soliden Qualitätsüberprüfung gegeben“, sagt Hendriks.
Es sei nur ums Geld gegangen.
Der AOK-Pressesprecher für Ostfriesland, Eckhard Hagedorn,
widerspricht: „Die Labore, mit denen wir zusammenarbeiten, geben fünf
Jahre Garantie, auch wenn sie laut Gesetz nur zwei Jahre haften müssen.
Sie lassen zwar im Ausland fertigen, aber nur in zertifizierten
Labors.“ Im übrigen profitiere davon der Patient und nicht die AOK:
„Wir sparen kein Geld, die Patienten tun das, wenn sie ein günstigeres
Labor wählen.“
Bei Dr. Maria Kaschner in Leer hat der Patient aber gar nicht erst die
Wahl. „Ich sage den Patienten gleich, dass meine Sachen hier in Leer in
einem Labor gefertigt werden. Dort sind drei Meister tätig, die kenne
ich. Deren Arbeit ist korrekt“, erklärt sie und ergänzt: „Selbst wenn
die Auslandslabore fünf Jahre Garantie geben, der Patient kommt doch zu
mir und fährt nicht nach China. Ich stehe in der Verantworung, egal,
was das Labor verspricht.“
In Anspielung auf den Skandal um gesundheitsgefährdendes Spielzeug, das
aus China kam (die OZ berichtete) sagt sie: „Sone Barbie-Puppe kann man
in die Tonne treten. Der Zahnersatz aber wird im Mund eingebaut, der
kann nicht einfach wieder raus.“