Systematische Auswertung bestätigt Zusammenhang zwischen Zahnfleischerkrankung und Periimplantitis
Eine umfassende Meta-Analyse, die Daten aus 12 prospektiven Studien auswertet, liefert klare Zahlen: Patienten mit einer Parodontitis-Vorgeschichte haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Implantatverlust und ein vierfach erhöhtes Risiko für eine Periimplantitis – eine entzündliche Erkrankung rund um das Implantat.
Die Forscher analysierten insgesamt 14 Veröffentlichungen mit Nachbeobachtungszeiten zwischen einem und 20 Jahren. Das Ergebnis zeigt sich sowohl kurz- als auch langfristig: Nach fünf Jahren war das Risiko für einen Implantatverlust um 62 Prozent erhöht, nach über fünf Jahren sogar um 126 Prozent.
Besonders auffällig: Auch der Knochenverlust rund um die Implantate war bei Parodontitis-Patienten im Durchschnitt 0,75 Millimeter stärker ausgeprägt als bei parodontal gesunden Patienten.
Die Studie unterstreicht, wie wichtig eine erfolgreiche Parodontitis-Behandlung vor der Implantat-Insertion ist. Patienten sollten vor einer Implantatversorgung über ihr individuelles Risiko aufgeklärt werden und verstehen, dass eine gute Mundhygiene und regelmäßige professionelle Zahnreinigungen nicht optional, sondern notwendig sind.
Trotz des erhöhten Risikos bedeutet die Parodontitis-Vorgeschichte kein generelles Ausschlusskriterium für Implantate. Mit entsprechender Vor- und Nachbehandlung können auch diese Patienten von Implantatversorgungen profitieren – die Erfolgsraten sind jedoch realistisch einzuschätzen.
Quelle: Serroni et al. „History of periodontitis as a risk factor for implant failure and incidence of peri‐implantitis: A systematic review, meta‐analysis, and trial sequential analysis of prospective cohort studies.“ Clinical Implant Dentistry and Related Research (2024)