Forscher entwickeln Implantate mit Nervenkontakt
Wissenschaftler der Tufts University haben einen neuen Implantat-Typ entwickelt, der den Gefühlssinn natürlicher Zähne nachbilden könnte. Die Implantate verfügen über eine spezielle Beschichtung, die das Nachwachsen von Nervengewebe fördert.
Herkömmliche Implantate verwachsen direkt mit dem Kieferknochen und umgehen dabei das nervenreiche Weichgewebe. Dadurch fehlt das sensorische Feedback, das natürliche Zähne beim Kauen und Sprechen liefern. Die neue Technologie nutzt eine biologisch abbaubare Beschichtung mit Stammzellen und Wachstumsproteinen.
In Tierversuchen blieben die Implantate stabil und zeigten keine Entzündungen. Die Beschichtung löste sich allmählich auf, während neues Nervengewebe entstand. Das Implantat integrierte sich durch Weichgewebe statt direkt am Knochen – eine deutliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen Verfahren.
Die Beschichtung enthält außerdem winzige elastische Partikel, die wie Memory-Schaum funktionieren. Das Implantat wird komprimiert eingesetzt und dehnt sich dann sanft aus, bis es die Zahnlücke ausfüllt. Dies ermöglicht einen minimal-invasiven Eingriff, der vorhandene Nervenenden schont.
Bis zur Marktreife wird es noch Jahre dauern. Zunächst sind weitere Studien an größeren Tiermodellen geplant, um Sicherheit und Wirksamkeit zu überprüfen. Danach folgen klinische Studien am Menschen.
Quelle: Chen JJ et al. Scientific Reports. Tufts University School of Dental Medicine, Juni 2025

