Nachsorge für Implantatpatienten mit Parodontitis besonders wichtig

20-Jahres-Daten belegen: Regelmäßige Prophylaxe entscheidet über Implantat-Erfolg

Eine aktuelle Langzeitstudie aus Italien bringt wichtige Erkenntnisse für Patienten mit Parodontitis, die Zahnimplantate erhalten haben. Forscher der Universität Bern verfolgten 84 Patienten über einen Zeitraum von 20 Jahren und untersuchten den Erfolg von 172 Implantaten.

Das Ergebnis zeigt: Patienten mit einer Parodontitis-Vorgeschichte können bei konsequenter Nachsorge ähnlich gute Langzeitergebnisse erreichen wie parodontal gesunde Patienten. Die Überlebensrate der Implantate lag nach 20 Jahren bei 93 Prozent. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied: Patienten, die nicht regelmäßig zur professionellen Nachsorge erschienen, hatten ein fast 15-fach erhöhtes Risiko für Implantatprobleme.

Die Studie macht deutlich, dass Implantate bei Parodontitis-Patienten keine „Setz-und-Vergess“-Lösung sind. Etwa die Hälfte bis zwei Drittel der behandelten Patienten benötigte im Verlauf der 20 Jahre zusätzliche Behandlungen mit Antibiotika oder chirurgische Eingriffe, um Entzündungen zu kontrollieren.

Für Patienten bedeutet dies: Wer Implantate erhält und in der Vergangenheit eine Parodontitis hatte, sollte die empfohlenen Recall-Termine idealerweise mit professioneller Zahnreinigung (PZR) konsequent wahrnehmen. Die individuell angepasste Nachsorgetherapie ist entscheidend für den langfristigen Erfolg der Implantate.

Quelle: Roccuzzo et al. „Clinical outcomes of dental implants in patients with and without history of periodontitis: A 20‐year prospective study.“ Journal of Clinical Periodontology (2022)


Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 21 Oktober 2025