Auch Zähne fit halten


Bei vielen Menschen erwacht mit dem Beginn des Frühjahrs das
Gesundheitsbewusstsein. Ein aktiver Lebensstil, eine leichte und
vitaminreiche Ernährung stehen auf dem Programm. Neue Diäten
versprechen das Purzeln überflüssiger Pfunde. Und Fastenkuren zur
Entschlackung des Körpers haben Hochkonjunktur. Doch gerade bei der
Ernährung gilt: Nicht alles, was für den Körper gesund ist, tut auch
den Zähnen gut, sagt Dr. Dietmar Krause, der Sprecher des Deutschen
Grünen Kreuzes und gibt Tipps.

Was würden Sie jetzt mit Beginn des Frühjahrs den Menschen raten?

Krause: Manche Fitmacher enthalten neben wichtigen Nährstoffen auch
Säuren. Diese können den Zahnschmelz angreifen, ihn aufweichen und
allmählich abtragen. In der Zahnmedizin wird dies als Erosion
bezeichnet. Aber das heißt nicht, dass man etwa auf frisches Obst und
Gemüse verzichten sollte.

Wie können Zahnschäden in diesem Fall entstehen?

Krause: Zahnschäden können vor allem entstehen, wenn "saure"
Zwischenmahlzeiten und Getränke häufig und einseitig über den Tag
verteilt konsumiert werden. Die Zähne sind dabei jedes Mal einer
Säureattacke ausgesetzt und damit einem erhöhten Erosionsrisiko. Zu den
besonders säurehaltigen Nahrungsmitteln gehören beispielsweise
bestimmte Obstsorten wie Zitrusfrüchte, Äpfel, Kiwis oder Ananas. Auch
Frucht- und Gemüsesäfte, so genannte Sport- und Light-Getränke,
Limonaden oder essighaltige Salatsoßen haben einen hohen Säureanteil.
Ausgenommen sind jedoch saure Nahrungsmittel, die viel Kalzium und
Phosphat enthalten wie Joghurt, Joghurtdressings, Buttermilch oder
Orangensaft mit Kalziumzusatz. Zudem sind viele Getränke wie Limonaden,
Cola oder Eistees zusätzlich stark zuckerhaltig, was wiederum die
Entstehung von Karies begünstigen kann.

Ist die Ernährung hauptverantwortlich für säurebedingten Zahnschmelzverlust?

Krause: Nein, aber dann kann eine Umstellung der Ess- und
Trinkgewohnheiten bereits hilfreich sein. Säfte und
Erfrischungsgetränke sollten möglichst zu den Hauptmahlzeiten genossen
werden, am besten zusammen mit Milchprodukten. Diese neutralisieren die
Säuren. Das rät zumindest Prof. Joachim Klimek, Direktor der Poliklinik
für Zahnerhaltungskunde der Universität Gießen.

Was empfehlen die Experten in einem solchen Fall?

Krause: Empfehlenswerte Durstlöscher sind grundsätzlich
kohlensäurefreie Mineralwässer, Leitungswasser, Milch oder Kräutertees.
Gut sind zudem Speisen, die kräftig gekaut werden müssen. Das Kauen
regt den Speichelfluss an. Speichel ist besonders wichtig für den
Schutz der Zähne: Er neutralisiert Säuren im Mund und hilft,
zahnhärtende Mineralstoffe wieder in den Zahnschmelz einzubauen.
Kauaktive Lebensmittel sind zum Beispiel frische Gemüsesorten wie
Karotten und Gurken. Für die Speichelstimulation zwischendurch ist das
Kauen zuckerfreier Zahnpflegekaugummis besonders gut geeignet, vor
allem nach sauren oder zuckerhaltigen Zwischenmahlzeiten. Studien
zeigen, dass durch Kaugummikauen der Speichelfluss deutlich erhöht wird.

Quelle: main-rheiner.de

Letzte Aktualisierung am Donnerstag, 30 November 1999