Mundschleimhautveränderung: harmlos oder gefährlich?

Was kann es sein?

Der Mundraum zeigt uns täglich Signale über unsere Gesundheit. Erkrankungszeichen (klinische Manifestationen) an der Mundschleimhaut können harmlose Reaktionen auf äußere Reize sein, aber auch frühe Hinweise auf Systemerkrankungen oder sogar gefährliche, bösartige Veränderungen geben. Eine systematische Betrachtung nach der äußeren Erscheinungsform (Morphologie) hilft bei der ersten Einschätzung und Entscheidung, wann ein Zahnarzt oder Arzt aufgesucht werden sollte.

Veränderungen im Mundraum lassen sich nach ihrer Oberflächenbeschaffenheit, Farbe und Form einteilen. Diese morphologische Klassifikation ermöglicht eine erste diagnostische Orientierung und die Einschätzung der Dringlichkeit einer fachärztlichen Abklärung.

Mundschleimhautveränderung Leukoplakie-Lichen

Mundschleimhautveränderung: hier Lichen

Bläschen und Blasen der Mundschleimhaut (Vesikel und Bullae)

Charakteristika: Flüssigkeitsgefüllte Erhebungen der Schleimhaut, die von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern groß sein können.

Differentialdiagnose-Tabelle: Bläschen im Mundraum

Erkrankung Größe Verteilung Begleitsymptome Heilungsdauer
Herpes simplex 2-4 mm Gruppiert an Lippen/Zahnfleisch Brennen, Jucken, Fieber 7-14 Tage
Habituelle Aphthen 1-10 mm Einzeln oder gruppiert Starke Schmerzen, Fieber 10-14 Tage
Hand-Fuß-Mund-Krankheit 3-7 mm Zunge, Gaumen, Hände, Füße Fieber, Unwohlsein 7-10 Tage
Pemphigus vulgaris Variabel Mundschleimhautbeteiligung, Haut Schmerzen, Hautläsionen Chronisch

Risikobewertung und Handlungsempfehlung: Einzelne Bläschen, die innerhalb von 1-2 Wochen abheilen, sind normalerweise harmlos. Bei wiederkehrendem Auftreten, ungewöhnlich großen Bläschen oder Begleitung durch Fieber und allgemeine Krankheitszeichen sollte zeitnah ein Zahnarzt aufgesucht werden. Bläschen, die länger als 3 Wochen bestehen, erfordern eine umgehende fachärztliche Abklärung.

Bedeutung für zahnärztliche Behandlungen: Akute Bläschenerkrankungen stellen eine relative Gegenanzeige für elektive zahnärztliche Eingriffe dar. Bei chronischen Erkrankungen wie Pemphigus vulgaris ist eine interdisziplinäre Abstimmung mit Dermatologen vor größeren Behandlungen und Implantationen erforderlich. Die Wundheilung nach zahnärztlichen Eingriffen kann beeinträchtigt sein, weshalb eine angepasste Nachsorge wichtig ist.
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Herpes - Aphten im Mund

Aphten können viele Ursachen haben. Hier Herpes simplex

Geschwüre, Erosionen, Ulzera, Aphten, Verletzungen: Wunden im Mund

Charakteristika: Gewebsdefekte der Schleimhaut mit Verlust der oberflächlichen Schichten (Erosionen) oder tieferer Strukturen (Ulzerationen), oft mit weißlichem oder gelblichem Belag. Aphten sind die häufigste Form von Mundgeschwüren und betreffen bis zu 25% der Bevölkerung.

Differentialdiagnose-Tabelle: Geschwüre im Mundraum

Erkrankung Form Ränder Schmerzen Heilungszeit
Aphthen (Minor) Rund/oval, 2-5mm Scharf begrenzt, roter Hof Stark brennend 7-10 Tage
Aphthen (Major) Groß >10mm, unregelmäßig Unscharf begrenzt Sehr stark 2-6 Wochen
Herpetiforme Aphthen Viele kleine <5mm Gruppiert Sehr schmerzhaft 10-14 Tage
Eosinophiles Ulkus Groß, tief Kraterartig Gering/schmerzlos Wochen bis Monate
Behçet-Syndrom Variable, oft groß Scharf begrenzt Sehr stark 2-4 Wochen
Lupus erythematodes Unregelmäßig, zentral atrophisch Erythematös, erhaben Moderat Chronisch persistierend
Diabetes mellitus Schlecht heilende Ulzera Unterminiert Variable Verzögerte Heilung
Plattenepithelkarzinom Unregelmäßig Aufgeworfen, verhärtet Gering/fehlend Keine Heilung
Nekrotisierende Sialometaplasie Kraterartig Tief, nekrotisch Moderat 6-10 Wochen

Verletzungen (Traumatische Ulzerationen)

Mechanische Verletzungen:

  • Bissverletzungen durch scharfe Zahnkanten oder Zahnersatz
  • Verletzungen durch harte Nahrungsmittel oder Gegenstände
  • Wunden durch zahnärztliche Instrumente

Chemische Verletzungen:

  • Verätzungen durch Säuren (Essig, Zitronensäure) oder Laugen
  • Medikamentenbedingte Läsionen (Aspirin-Tabletten, Wasserstoffperoxid)
  • Ätzende Mundspülungen oder Bleichmittel

Thermische Verletzungen:

  • Verbrennungen durch heiße Speisen oder Getränke
  • Kälteschäden durch Eis oder gefrorene Gegenstände
  • Verletzungen durch heiße zahnärztliche Instrumente

Differentialdiagnose-Tabelle: Verletzungsbedingte Ulzerationen

Verletzungsart Aussehen Lokalisation Heilungsverhalten Besonderheiten
Mechanische Wunden Unregelmäßig, entsprechend Ursache Kontaktstellen 5-14 Tage Lineare oder punktuelle Form
Chemische Verätzungen Weißlich-nekrotisch Kontaktbereich 7-21 Tage Koagulationsnekrosen
Thermische Verbrennungen Blasenbildung, dann Ulzeration Zungenspitze, Lippen 7-14 Tage Anfangs Ödembildung
Chronische Reizstellen Hyperkeratotisch Prothesenkontakt Variable Können entarten

Risikobewertung und Handlungsempfehlung: Aphten sind die häufigsten Mundgeschwüre und meist harmlos, aber sehr schmerzhaft. Kleine Aphthen (Minor-Form) heilen normalerweise innerhalb von 1-2 Wochen ab. Große Aphthen (Major-Form) oder häufig wiederkehrende Aphthen können auf Grunderkrankungen wie Morbus Behçet, Zöliakie oder Immundefekte hinweisen und sollten zahnärztlich abgeklärt werden.

Traumatische Geschwüre heilen meist nach Beseitigung der Ursache innerhalb von 1-2 Wochen. Persistieren sie länger, muss eine Entartung ausgeschlossen werden. Besonders verdächtig sind schmerzlose, verhärtete Geschwüre mit unregelmäßigen Rändern – hier ist sofortige Diagnostik erforderlich.

Das eosinophile Ulkus ist eine seltene, gutartige Läsion, die durch ihre schmerzlose, tiefe Kraterform auffällt und oft Wochen bis Monate zur Heilung benötigt. Eine Biopsie ist zur Diagnosestellung erforderlich.

Bedeutung für zahnärztliche Behandlungen: Akute Aphthen können zahnärztliche Behandlungen erschweren und sollten vor elektiven Eingriffen abgeheilt sein. Traumatische Geschwüre durch schlecht sitzenden Zahnersatz müssen vor prothetischen Arbeiten korrigiert werden. Unklare Geschwüre müssen vor Implantationen oder größeren zahnärztlichen Eingriffen histologisch abgeklärt werden. Bei rezidivierenden Aphthen kann eine präoperative Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten die Heilung nach zahnärztlichen Eingriffen verbessern.

Weißliche Veränderungen (Leukoplakie und verwandte Läsionen)

Charakteristika: Weißliche, nicht abwischbare Verfärbungen der Mundschleimhaut unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit.

Differentialdiagnose-Tabelle: Weißliche Läsionen

Erkrankung Abwischbarkeit Oberfläche Lokalisation Entartungsrisiko
Leukoplakie Nicht abwischbar Glatt bis warzig Zunge, Wange 5-25%
Oraler Lichen planus Nicht abwischbar Netzartig (Wickham-Streifen) Wange, Zunge <1%
Candidose Abwischbar Samtig Zunge, Gaumen Keines
Morsicatio buccalis Nicht abwischbar Zerfetzt, aufgerauh Wange (Okklusionsebene) Keines
Lupus erythematodes Nicht abwischbar Zentral atrophisch, weiß Wangen, Gaumen Gering
Sjögren-Syndrom Teilweise abwischbar Trocken, weißlich belegt Zunge, diffus Keines
Diabetes mellitus Variable Weißliche Beläge bei Candidose Zunge, Wangen Keines

Risikobewertung und Handlungsempfehlung: Nicht abwischbare weißliche Veränderungen erfordern grundsätzlich eine zahnärztliche Begutachtung. Bei Leukoplakie ist aufgrund des Entartungsrisikos eine Gewebeentnahme (Biopsie) erforderlich. Abwischbare Beläge sind meist harmlose Pilzinfektionen, sollten aber bei Persistenz über 2 Wochen abgeklärt werden.

Bedeutung für zahnärztliche Behandlungen: Prämaligne Veränderungen (Krebsvorstufen) wie Leukoplakie müssen vor größeren zahnärztlichen Eingriffen und Implantationen behandelt werden. Der Lichen planus kann die Wundheilung nach zahnärztlichen Behandlungen beeinträchtigen und erfordert eine angepasste Nachsorge. Candidose sollte vor prothetischen Versorgungen behandelt werden.

Glossitis Vitaminmangel Mangelernährnung Nährstoffmangel

Rötung der Zunge: Glossitis bei Vitaminmangel

Rötung, Schwellung: Entzündung im Mund und Mundschleimhaut

Charakteristika: Rote Verfärbungen, Schwellungen und entzündliche Veränderungen der Mundschleimhaut, die von der normalen rosa Färbung abweichen. Diese können sowohl harmlose Reaktionen als auch Anzeichen schwerwiegender Erkrankungen darstellen.

Differentialdiagnose-Tabelle: Rötliche und entzündliche Läsionen

Erkrankung Erscheinungsbild Lokalisation Begleitsymptome Verlauf
Erythroplasie Scharf begrenzt, samtartig Zunge, Mundboden Meist schmerzlos Persistierend
Gingivitis Geschwollen, glänzend Zahnfleischrand Blutung, Schmerz Reversibel
Parodontitis Gerötet, zurückgezogen Zahnfleisch, Wurzeln Zahnlockerung, Mundgeruch Progressiv
Candidose (Soor) Weißlich-rote Beläge Zunge, Wangen Brennen, Geschmacksstörung Akut/chronisch
Morbus Crohn Pflastersteinartig, knotig Lippen, Wangen, Vestibulum Schwellung, Fissuren Chronisch schubweise
Lichen planus erosiivus Rote Erosionen, weiße Streifen Wangen, Zunge Brennende Schmerzen Chronisch
Lupus erythematodes Rote, schuppende Plaques Wangen, Lippen, Gaumen Schmerzhafte Erosionen Chronisch schubweise
Sjögren-Syndrom Trockene, gerötete Schleimhaut Diffus, Speicheldrüsen Mundtrockenheit, Brennen Chronisch progressiv
Diabetes mellitus Gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch Zahnfleischrand Blutungsneigung, schlechte Heilung Chronisch
Geografische Zunge Wandernde rote Areale Zungenrücken Gelegentlich brennend Benign, variabel

Morbus Crohn: Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die in 20-50% der Fälle orale Symptome zeigt. Typisch sind knotige Schwellungen der Lippen (Cheilitis granulomatosa), tiefe Fissuren, aphten-ähnliche Ulzerationen und das charakteristische „Pflasterstein“-Aussehen der Schleimhaut.

Colitis ulcerosa: Seltener orale Beteiligung als beim Morbus Crohn, aber aphten-ähnliche Ulzerationen und Pyostomatitis vegetans (pustulöse Veränderungen) sind beschrieben.

Zöliakie (Glutenunverträglichkeit): Kann sich durch rezidivierende Aphthen, atrophische Glossitis (glatte, rote Zunge) und Zungenbelag manifestieren.

Infektiöse Ursachen von Rötung und Schwellung

Orale Candidose (Soor):

  • Pseudomembranöse Form: Abwischbare weiße Beläge auf gerötetem Grund
  • Erythematöse Form: Diffuse Rötung ohne Beläge, besonders Zungenrücken
  • Chronische hyperplastische Form: Nicht abwischbare weißliche Plaques
  • Winkelfagaden (Perleche): Einrisse und Rötung der Mundwinkel

Bakterielle Infektionen: Streptokokken- oder Staphylokokken-Infektionen können zu diffuser Rötung, Schwellung und Schmerzen führen.

Prämaligne und maligne rötliche Veränderungen

Erythroplasie: Eine rote, nicht abwischbare Läsion mit hohem Entartungsrisiko (bis zu 90%). Erscheint als scharf begrenzte, samtartige rote Fläche, meist schmerzlos. Erfordert umgehende histologische Abklärung.

Erythroleukoplasie: Kombinierte rot-weiße Veränderungen mit ebenfalls hohem malignem Potenzial.

Differentialdiagnose-Tabelle: Schwellungen im Mundraum

Erkrankung Art der Schwellung Konsistenz Schmerzhaftigkeit Dauer
Cheilitis granulomatosa Lippenschwellung Derb, knotig Gering Chronisch
Angioödem Diffuse Schwellung Weich, teigig Spannungsgefühl Akut (Stunden)
Mukozele Umschriebene Schwellung Prall-elastisch Schmerzlos Wochen bis Monate
Pyogenes Granulom Knotige Schwellung Weich, blutend Gering Schnell wachsend
Speicheldrüsenschwellung Einseitige Schwellung Variable Essabhängig verstärkt Variable

Risikobewertung und Handlungsempfehlung: Akute entzündliche Veränderungen mit Fieber und allgemeinen Krankheitszeichen erfordern zeitnahe ärztliche Abklärung. Chronische Rötungen und Schwellungen, besonders wenn schmerzlos, können prämaligne Veränderungen darstellen und bedürfen dringender fachärztlicher Begutachtung. Die Erythroplasie gilt als hochrisiko-prämaligne Läsion und erfordert umgehende Biopsie.

Systemerkrankungen wie Morbus Crohn zeigen oft orale Symptome vor intestinalen Beschwerden, weshalb eine interdisziplinäre Abklärung wichtig ist. Candidose tritt gehäuft bei Immunsuppression, Diabetes oder nach Antibiotikabehandlung auf.

Bedeutung für zahnärztliche Behandlungen: Aktive entzündliche Erkrankungen erfordern präoperative Sanierung. Candidose muss vor prothetischen Versorgungen behandelt werden. Patienten mit Morbus Crohn haben ein erhöhtes Risiko für Wundheilungsstörungen und benötigen angepasste Behandlungsprotokolle. Verdächtige rötliche Läsionen müssen vor größeren zahnärztlichen Eingriffen und Implantationen histologisch abgeklärt werden. Bei Patienten mit Systemerkrankungen ist eine enge Abstimmung mit den behandelnden Fachärzten erforderlich.

Andere Ursachen für Schädigungen der Mundschleimhaut:

proptosis buccalis: harmlose Schleimhatverdickung

Proptosis buccalis: harmlose zystische Schleimhatverdickung

Knotige und warzenähnliche Veränderungen (Knötchen und Papeln) im Mund

Charakteristika: Erhebungen der Schleimhaut ohne Flüssigkeitsinhalt, von glatter bis warziger Oberfläche.

Differentialdiagnose-Tabelle: Knotige Veränderungen

Erkrankung Größe Oberfläche Farbe Wachstumsverhalten
Fibrom (Reizfibrom) Variable Glatt Rosa/fleischfarben Langsam
Plattenepithelpapillom 3-10 mm Warzig Weiß-rosa Stabil
Pyogenes Granulom 5-20 mm Höckrig, blutend Rot-violett Schnell
Plattenepithelkarzinom Variable Warzig/ulzeriert Variable Progressiv

Risikobewertung und Handlungsempfehlung: Langsam wachsende, glatte Knötchen sind meist harmlose Reizfibrome. Schnell wachsende, leicht blutende Knötchen erfordern eine zeitnahe Abklärung. Warzenähnliche Wucherungen sollten aufgrund möglicher viraler Ursachen oder Entartungsrisikos fachärztlich beurteilt werden.

Bedeutung für zahnärztliche Behandlungen: Gutartige Knötchen können vor umfangreichen Behandlungen oder Implantationen entfernt werden, wenn sie die Behandlung behindern. Verdächtige Läsionen müssen histologisch abgeklärt werden, bevor größere zahnärztliche Eingriffe erfolgen können. Pyogene Granulome bluten leicht und sollten vor prothetischen Arbeiten entfernt werden.

Pigmentierte Veränderungen im Mundraum (Melanotische Läsionen)

Charakteristika: Bräunliche bis schwarze Verfärbungen der Mundschleimhaut unterschiedlicher Ursache.

Differentialdiagnose-Tabelle: Pigmentierte Läsionen

Differentialdiagnose-Tabelle: Pigmentierte Läsionen

Erkrankung Farbe Verteilung Veränderlichkeit Entartungsrisiko
Melanotische Makula Braun Einzeln, scharf begrenzt Stabil Gering
Physiologische Pigmentierung Braun-schwarz Diffus, symmetrisch Stabil Keines
Amalgam-Tätowierung Blau-grau Lokalisiert Stabil Keines
Morbus Addison Bronze-braun Diffus, Innenseite Unterlippe Progressiv Keines
Diabetes mellitus Bräunlich Zahnfleisch, diffus Variable Keines
Lupus erythematodes Hyperpigmentierung Wangen, nach Abheilung Nach Läsionen Keines
Malignes Melanom Variable Asymmetrisch Progressiv Sehr hoch

Risikobewertung und Handlungsempfehlung: Symmetrische, diffuse Pigmentierungen sind meist physiologisch und harmlos. Neue oder sich verändernde pigmentierte Läsionen, besonders wenn sie asymmetrisch, unscharf begrenzt oder mehrfarbig sind, erfordern eine dringende fachärztliche Abklärung. Das maligne Melanom der Mundschleimhaut hat eine schlechte Prognose und muss früh erkannt werden.

Bedeutung für zahnärztliche Behandlungen: Unklare pigmentierte Läsionen müssen vor größeren zahnärztlichen Eingriffen und Implantationen biopsiert werden. Amalgam-Tätowierungen sind harmlos und stellen keine Kontraindikation für zahnärztliche Behandlungen dar. Bei Verdacht auf Melanom ist eine umgehende Überweisung zur Abklärung vor jeder elektiven Behandlung erforderlich.

Der Mundraum als Frühwarnsystem

Die Mundschleimhaut fungiert oft als Frühwarnsystem oder Spiegel für Systemerkrankungen. Verschiedene Autoimmunerkrankungen, Vitaminmangelzustände und systemische Infektionen zeigen sich häufig zuerst im Mundraum. Bei regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollen werden solche Veränderungen oft als erstes entdeckt, was eine frühe Diagnose und Behandlung ermöglicht.

Besonders bedeutsam ist die Früherkennung prämaligner Läsionen (Krebsvorstufen). Alle chronischen Mundschleimhautveränderungen, die nicht innerhalb von 1-2 Wochen abheilen, sind möglicherweise Krebsvorstufen oder sogar bereits bösartig. Eine frühe Entdeckung kann lebensentscheidend sein.

implantate.com-Fazit

Veränderungen im Mundraum sind häufig und meist harmlos, können aber auch erste Anzeichen ernster Erkrankungen sein. Die systematische Betrachtung nach Morphologie hilft bei der ersten Einschätzung der DringlichkeitD er Mundraum hat eine wichtige Frühdiagnosefunktion: Viele Systemerkrankungen und prämaligne Veränderungen zeigen sich zuerst an der Mundschleimhaut, weshalb regelmäßige zahnärztliche Kontrollen essentiell sind. Für zahnärztliche Behandlungen und Implantationen ist die präoperative Abklärung unklarer Mundschleimhautveränderungen obligatorisch, da diese die Behandlungsplanung, Heilung und Prognose beeinflussen können.

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Letzte Aktualisierung am Samstag, 13. September 2025