Inflammasom-Biomarker: Neue Diagnostik-Optionen für schwere Parodontitis
Türkische Forscher haben in einer im Mai 2024 veröffentlichten Studie untersucht, ob bestimmte Entzündungsmarker im Speichel zur Diagnose und Überwachung von Parodontitis geeignet sind. Die Studie mit 45 Teilnehmern (15 gesunde, 15 Gingivitis-, 15 Parodontitis-Patienten) untersuchte Interleuk in-1β, NLRP3 und Caspase-1 vor und nach nicht-chirurgischer parodontaler Therapie.
Die Ergebnisse zeigen: Bei Patienten mit schwerer Parodontitis (Stadium III Grad C) waren die Spiegel von IL-1β, NLRP3 und Caspase-1 im Speichel deutlich erhöht – und sanken nach der Behandlung signifikant ab. Eine ROC-Analyse ergab, dass diese Biomarker Parodontitis-Patienten von Gesunden unterscheiden können.
Besonders interessant: Die Biomarker-Werte korrelierten positiv mit der parodontal entzündeten Oberfläche (PISA-Score). Nach ein und drei Monaten post-therapeutischer Überwachung zeigten sich neben verbesserten klinischen Parametern auch reduzierte Biomarker-Werte.
Für die Praxis bedeutet dies: Speichelbasierte Inflammasom-Biomarker könnten zukünftig als nicht-invasive Diagnosewerkzeuge für Parodontitis dienen und die Therapieüberwachung erleichtern. Die Methode ist patientenfreundlich und könnte die Früherkennung verbessern.
Quelle: Ozturk Tonguc M et al. „Evaluation of inflammasomes as biomarker following non-surgical periodontal treatment.“ Arch Oral Biol 2024;164:105987