20-Jahres-Überlebensrate von Implantaten: Vier von fünf erfolgreich

Erstmals wurde in einer Meta-Analyse die Langzeitüberlebensrate von Zahnimplantaten über 20 Jahre systematisch untersucht. Die im September 2024 in Clinical Oral Investigations veröffentlichte Studie der Universität Mainz analysierte sowohl prospektive als auch retrospektive Untersuchungen zu schraubenförmigen Titanimplantaten mit aufgerauter Oberfläche.

Die Ergebnisse: Drei prospektive Studien mit 237 Implantaten zeigten eine durchschnittliche Überlebensrate von 92 Prozent. Nach Imputation fehlender Daten sank diese auf 78 Prozent (422 Implantate). Fünf retrospektive Studien mit 1.440 Implantaten ergaben eine Überlebensrate von 88 Prozent. Die Autoren schätzen, dass etwa vier von fünf Implantaten nach 20 Jahren noch funktionieren.

Die Studie identifizierte multifaktorielle Ursachen für Implantatverluste. Besonders wichtig: Die Schätzung der Ausfallrate war in der Lost-to-Follow-up-Gruppe etwa fünfmal höher als bei nachverfolgbaren Patienten – ein Hinweis darauf, dass in bisherigen Studien die Erfolgsraten möglicherweise überschätzt wurden.

Für die Praxis bedeutet dies: Die Nachsorge darf nicht nach der Insertion oder nach 10 Jahren enden. Langfristige Betreuung ist essenziell. Trotz der guten Prognose besteht Verbesserungspotenzial, besonders bei der Berücksichtigung von Qualitätsstandards.

Quelle: Kupka JR et al. „How far can we go? A 20-year meta-analysis of dental implant survival rates.“ Clin Oral Investig 2024;28(10):541

Letzte Aktualisierung am Montag, 27. Oktober 2025