Antidepressiva erhöhen Risiko für Implantatverlust

Wer sich heutzutage Implantate leistet, vertraut darauf, dass diese – gut eingeheilt – alsbald die Funktionen der eigenen, verloren gegangenen Zähne übernehmen. Bisherigen Studienergebnissen zufolge liegen die Erfolgsraten für Implantatbehandlungen überdurchschnittlich hoch und es sind nur sehr wenige absolute Gegenanzeigen für den Einsatz von dentalen Implantaten bekannt. In letzter Zeit jedoch häufen sich die Hinweise für Zusammenhänge zwischen der medikamentösen Einnahme von so genannten „Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern“ (SSRI und erhöhten Verlustraten von Zahnimplantaten).


SSRI wie Fluotexin, Citalopram, Escitalopram, Fluvoxamin, Paroxetin und Sertralin ) werden zur Behandlung von Depressionen, Zwangs- und Angststörungen eingesetzt. Sie dienen zwar dazu, die Konzentration des antidepressiv wirkenden Neurotransmitters Serotonin im Gehirn auf hohem Niveau zu halten, führen aber laut Herstellerangaben zu einer reduzierten Heilungsfähigkeit des Knochens, einem erhöhtes Risiko für Knochenbrüche, zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen, Störungen der Verdauung und zu sexuellen Dysfunktionen.

Der Einsatz der Antidepressiva wirkt sich offensichtlich auch negativ auf die Überlebensrate von Implantaten aus, wie die vom International and American Association for Dental Research (IADR/AADR) und vom Journal of Dental Research veröffentlichte Studie „Selective serotonin reuptake inhibitors and the risk of osseointegrated implant failure" ergeben hat. Patienten, die Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der SSRI einnehmen, sollten vor einer Behandlung mit Zahnimplantaten daher Ihren Facharzt und ihren Implantologen zu Rate ziehen.

Quelle:
Wu X et al. Selective serotonin reuptake inhibitors and the risk of osseointegrated implant failure: a cohort study. J Dent Res. 2014; 93(11): 1054-1061.

Letzte Aktualisierung am Dienstag, 03. Februar 2015

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